VIELFALT IM JOB
Teilzeit, Elternzeit, mobiles Büro, Selbstständigkeit, Sabbatjahr: Arbeiten ist heutzutage schon ganz schön flexibel. Und die Zeichen stehen gut, dass sich irgendwann jeder seinen Job unter Traumbedingungen zusammenbasteln kann. Einen Job, in dem nicht mehr von uns erwartet wird, dass wir um 8 Uhr morgens im Büro sind, einen Job, in dem wir nicht mehr zwischen Eltern sein und Arbeiten trennen müssen, oder gar einen Beruf, der es uns erlaubt zu reisen, bei dem wir quasi keinen Urlaub mehr brauchen und ständig im Paradies sind. Ob und wie das geht, werden wir uns jetzt mal genauer anschauen.
TEILZEIT
Wer hätte 1950 gedacht, dass wir 70 Jahre später Väter haben werden, die um 13 Uhr den Computer ausschalten und das Büro verlassen, um die Kinder vom Kindergarten oder der Schule abzuholen. Wie in dem Kinofilm „Der Nanny“ gibt es immer mehr Männer, die zumindest teilweise zu Hause bleiben und sich um Kinder und Haushalt kümmern. Möglich macht das alles das Teilzeitmodell.
Ein Blick in das Leben unserer europäischen Nachbarn. Wie läuft das eigentlich mit der täglichen Hausarbeit und Kinderbetreuung. Hier ein Vergleich für die Fakten-Checker unter euch.
Teilzeitarbeit bringt deutlich mehr Flexibilität in das eigene Leben. Allerdings sind die Statistiken weiterhin von Geschlechterrollen beeinflusst. Im Frühjahr 2015 arbeiteten lediglich 22 Prozent aller Frauen mit Kindern unter 18 Jahren in Vollzeit, während zum gleichen Zeitpunkt 90 Prozent aller Männer mit Kindern unter 18 Jahren Vollzeit arbeiten – so eine Studie der Friedrich Ebert Stiftung.
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Teilzeitarbeit ist eine gute Möglichkeit, um Beruf mit Familie und Freizeit zu vereinbaren, wird aber von Männern wesentlich seltener als von Frauen in Anspruch genommen. Denn das Recht auf Teilzeit steht uns allen zu. So ist es in § 8 des Gesetzes über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge geregelt. Wer länger als sechs Monate in einem Arbeitsverhältnis ist, hat das Recht die Verringerung seiner Wochenstunden einzufordern. Der Arbeitgeber muss dem nachkommen, wenn nicht betriebliche Gründe im Wege stehen.
OHNE FESTES BÜRO
Laptop aufklappen und loslegen: Wer bei seinem Job nicht auf eine bestimmte Infrastruktur oder große Gerätschaften angewiesen ist, kann quasi überall arbeiten – oder zumindest überall, wo es Internet gibt. Einer Studie der Unternehmensberatung EY zufolge, ist der Homeoffice-Anteil in den Bereichen IT und Medien am größten (73 Prozent). Es folgen Bildung und Forschung (69 Prozent) sowie Finanzdienstleister (66 Prozent). Doch dabei wird es höchstwahrscheinlich nicht bleiben. Die Zukunft der Arbeit wird flexibler, mobiler und vielleicht auch gesünder.
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Wenn Unternehmen und Einrichtungen bereit sind und es anbieten, können nahezu alle von zu Hause arbeiten, die einen klassischen Bürojob haben. Oder auch für Kunden in einem anderen Land arbeiten. Oder das Homeoffice durch ein Coworking-Space tauschen, in dem sich viele Menschen ohne festes Büro einen Arbeitsplatz teilen. Viele Beschäftigte würden sich im Homeoffice vor allem über gesparte Zeit freuen – aber die Kolleginnen und Kollegen vermissen, auch ein Ergebnis der Studie.
Aber nicht nur Bürojobs werden flexibler: Je kleiner Maschinen und Werkzeuge werden, desto eher können beispielsweise auch Handwerker ihr Hab und Gut zusammenpacken. Viele brauchen bereits heute nur ihren Kleintransporter mit den notwendigen Werkzeugen und können sich dann direkt von zu Hause auf zum Kunden machen.
OHNE CHEF UND CHEFIN
Auch Selbstständigkeit bietet viel Gestaltungsspielraum. Freiheit, Selbstbestimmtheit und die Möglichkeit, sich seine Zeit frei einzuteilen – das sehen viele Selbstständige als große Vorteile. Übrigens: Einer Studie zufolge arbeiten Selbstständige nicht weniger als Angestellte. Beide kommen im Schnitt auf 42 Wochenstunden oder mehr. Auftragsdruck, wechselhaftes Einkommen und größere Unsicherheit, das sind negative Aspekte der Selbstständigkeit.
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Während übrigens die meisten Angestellten männlich sind, hält sich die Geschlechterverteilung bei den Selbstständigen etwa die Waage. Die Zahlen beziehen sich auf den Kulturbereich, in dem es traditionell viele Selbstständige gibt. Das Fazit der Studie #2017plus: Menschen, die alleine und ohne festen Vertrag arbeiten, sind zufriedener mit ihrer Situation als ihre festangestellten Kollegen.
ELTERNZEIT
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Elternzeit gibt es nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer! Bis zu 28 Monate (je nachdem, wie sie sich die Zeit einteilen) können Eltern so mehr Zeit mit ihrem neugeborenen Nachwuchs verbringen und gleichzeitig einen Teil ihres vorherigen Gehalts beziehen. Während der Elternzeit besteht außerdem besonderer Kündigungsschutz. Das heißt, dass alle wieder in ihrem alten Job einsteigen und während der Elternzeit nicht gekündigt werden dürfen.
Laut Statistischem Bundesamt nutzen auch immer mehr Väter diese Möglichkeit. Ihre Zahl stieg 2016 um fast zwölf Prozent auf rund 365.000. Die Zahl der Mütter, die die Leistung erhielten, legte um gut drei Prozent auf etwa 1,28 Millionen zu. Damit sind aktuell bundesweit nur knapp über 20 Prozent der Elterngeldbezieher Männer. Auch bei der Dauer ist Luft nach oben: Im Schnitt beziehen Väter 3,5 Monate Elterngeld, bei den Müttern waren es 13,3 Monate.
AUSZEIT
Ein Jahr lang nicht arbeiten – und dafür wird man auch noch bezahlt? Das geht? Tatsächlich können sich alle Beschäftigten eine Auszeit nehmen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten:
1. Das Sabbatjahr als unbezahlten Urlaub
2. Einen teilweisen Geldverzicht im Vorfeld des Sabbatjahres (drei Jahre für 75% des Gehalts, viertes Jahr Sabbatjahr)
Oder
3. Das Ansammeln von Überstunden oder nicht genutzter Elternzeit.
Natürlich ist all dies mit einem finanziellen Aufwand verbunden, bietet aber auch die Möglichkeit, Träume zu verfolgen, neue Ideen zu finden oder einfach mal abzuschalten.
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Und zum Schluss ein Blick auf den durchschnittlichen Stundenlohn nach Beruf von Frauen und Männern in Deutschland (Statistisches Bundesamt).
Und? Wie stellst du dir dein Arbeitsleben vor? Sag’s überall da, wo’s Hashtags gibt. #klischeefrei
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