Nachwachsende Rohstoffe spielen schon in vielen Bereichen unseres Alttags eine wichtige Rolle. Wir zeigen euch, was damit alles geht – und welche Bildungsmöglichkeiten und/oder Berufe für euch in den jeweiligen Bereichen interessant sein könnten.
Energiegewinnung
Aus sogenannten Energiepflanzen werden feste, flüssige und/oder gasförmige Energieträger gewonnen. Diese können für die Erzeugung von Strom und Wärme oder als Kraftstoff führ Fahrzeuge genutzt werden. Dadurch lassen sich nicht nur fossile Rohstoffe schonen, sondern auch die CO2-Emissionen senken – was im Kampf gegen den Klimawandel absolut wichtig ist.
Nachwachsende Rohstoffe werden im Bauwesen für verschiedene Konstruktionsteile verwendet. Sie sind in der Herstellung oft weniger energieintensiv, dadurch wird dabei weniger klimaschädliches CO2 freigesetzt. Außerdem können sie sogar als CO2-Speicher dienen: Die Kohlenstoffmenge, welche die Pflanzen während ihres Lebens gespeichert haben, kann erst mal nicht zurück in die Atmosphäre gelangen.
Foto: Unsplash/Michele Bitetto
Dämmstoffe:
Natürliche Dämmstoffe haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit, die mit konventionellen Dämmstoffen vergleichbar ist. Naturdämmstoffe können auch zeitweise Feuchtigkeit binden oder transportieren ohne an Dämmkraft zu verlieren. Viele natürliche Dämmstoffe lassen sich aus lokaler Land- und Forstwirtschaft gewinnen.
Zellulose
Stroh
Schilf
Schafwolle
Seegras
Hanf
Flachs
Wiesengras
Füßböden:
Tragwerke
Fußböden aus nachwachsenden Rohstoffen sind strapazierfähig, gesundheits- und umweltverträglich. Zudem können sie Feuchte ausgleichen und haben eine geringe statische Aufladung.
Holz
heimische Hölzer
Eukalyptus
Korkeiche
Mehr zu nachwachsenden Rohstoffen im Bauwesen findest du hier.
Für die Herstellung von synthetischenStoffen bzw. Kunstfasern wird Erdöl verwendet und viel Energie benötigt. Die Herstellung von Textilien aus nachwachsenden Rohstoffen verbraucht deutlich weniger Energie und produziert geringere Mengen an Treibhausgasen wie CO2.
Bioschmierstoffe bestehen zu mindestens 25% aus nachwachsenden Rohstoffen und sind biologisch schneller abbaubar. Sie werden (genau wie konventionelle Schmierstoffe) zur Kühlung, Reduzierung von Reibung, Übertragung von Kräften und als Korrosionsschutz verwendet.
Beispiele: Hydrauliköl, Motoröl, Getriebeöl, Metallbearbeitungsstoffe und Verlustschmierstoffe
Vorteile von Bioschmierstoffen
Naturfaserverstärkte Kunststoffe
Naturfaserverstärkte Kunststoffe werden für die Karosserie, Innenraumverkleidung, Ablagen und Armaturen der Fahrzeuge verwendet. Auch im Karosseriebau könnten sie in Zukunft eingesetzt werden, sie reduzieren dann das Gesamtgewicht des Fahrzeugs erheblich. Dadurch werden Kraftstoff- oder Stromverbrauch und entsprechend die CO2-Emissionen gesenkt.
Flachs
Kokosnuss
Hanf
Sisal
Mehr zu nachwachsenden Rohstoffen im Fahrzeugbau findest du hier.
Torf wird häufig unter Blumenerde gemischt, obwohl es äußerst umweltschädlich ist. Der Torfabbau zerstört Moore, die einen wichtigen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bieten. Außerdem werden durch die Entwässerung der Moore Treibhausgase (CO2) freigesetzt.
Pflanzen finden seit Jahrtausenden für medizinische Zwecke Verwendung. Aktuell werden 120 Arzneipflanzen in Deutschland angebaut, die für die Behandlung von diversen Erkrankungen eingesetzt werden. Sie sind gut verträglich und nebenwirkungsarm. Pflanzliche Präparate stellen oftmals auch eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung mit synthetischen/künstlichen Arzneimitteln dar.
Neben ätherischen Ölen als Bestandteil von Parfüms, werden nachwachsende Rohstoffe auch in vielen anderen Bio- und Naturkosmetik-Produkten verwendet. Die spezifischen Anwendungen und Wirkungen hängen von den einzelnen Inhaltsstoffen der nachwachsenden Rohstoffe ab.
Nachwachsende Rohstoffe sind im Kommen! Sie werden in Zukunft bisher verwendete klassische Rohstoffe in immer größerem Maße ersetzen. Wer sich auch im Job für die Entwicklung und Verbreitung von biobasierten Materialien einsetzt, kann unsere Lebens- und Wirtschaftsweise nachhaltiger gestalten.