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#MEERRETTICH

SO GEHT UNSER PLASTIK BADEN

We-like Wiesel, 9 Jahre

#wunderwiesel #wassertrinker #weltenbummler

Es ist ein gutes Gefühl, mit dem eigenen Stoffbeutel einkaufen zu gehen und Kaffee to go zu vermeiden. Aber warum das Ganze? Das Meer ist weit weg und die Tüten und Plastikdeckel auf dem Ozean können uns doch eigentlich egal sein, oder nicht? Die Masterfrage:

Wie kommt das Plastik überhaupt ins Meer und was hat das mit uns zu tun?

Nun, es gibt nicht nur eine Quelle des Bösen, sondern verschiedene. Zum einen sorgen Schiffe dafür, dass unsere Meere verschmutzt werden, indem der an Bord produzierte Müll auf See entsorgt wird oder weil die Boote ihre Ladungen und Container verlieren. Häufig passiert das bei Unwettern oder Schiffsunglücken. Mit der Schifffahrt geht auch der Fischfang einher, bei dem Netze und andere Utensilien mal mehr mal weniger absichtlich im Meer entsorgt werden. Dadurch schwimmen im Wasser häufig Geisternetze umher, in denen sich Meerestiere verfangen. Allerdings: Nur 20 Prozent des Plastikmülls stammen von Schiffen. Der weitaus größere Teil (80 Prozent) sind Plastik-Abfälle von Land.

Über Flüsse oder von den Küsten gelangt Plastik ins Meer. Aber auch unser Abwasser spült Plastik in die offene See. Moment: Wird Abwassser nicht gefiltert? Doch, aber das sogenannte Mikroplastik ist so klein, dass die Filter es nicht stoppen können. Es gelangt einfach mit dem Abwasser ins Meer. Mikroplastik sind winzige Plastikteilchen, die in unseren Kosmetikprodukten wie Zahnpasta, Peeling und Duschgel enthalten sind. Von Greenpeace gibt es eine kleine Checkliste, die ihr euch in den Geldbeutel stecken könnt. So habt ihr sie beim Einkaufen immer mit dabei und könnt nachprüfen, wo überall Mikroplastik lauert.

Von Kleidung, die aus Plastik besteht, lösen sich mit der Zeit ebenfalls viele Plastikpartikel. Vor allem bei Fleece. Bei einem Waschgang gelangen rund 2000 winzige Plastikfasern ins Abwasser. Auch Trinkhalme, Plastiklöffel oder -tüten zerfallen früher oder später übrigens zu Mikroplastik. Plastik verrottet nämlich nicht, es zerbröselt mit der Zeit bloß in immer kleinere Teile. Und das macht die Sache nicht besser, sondern eher schlimmer.

 

Aber was ist jetzt so schädlich daran? Kann man den Müll nicht einfach einsammeln?

So gut die Lösung auch klingt, so einfach ist es leider nicht. Einereits kann man den Müll nicht einfach von der Wasseroberfläche absammeln, da er mit der Zeit auf den Meeresgrund hinunter sinkt – nur 30 Prozent des Plastikmülls treiben nämlich auf dem Wasser. Andererseits sind Teile des Plastiks sogar in arktischem Eis eingeschmolzen oder eingewachsen in Korallenriffs. Strömungen in den Ozeanen tragen das Plastik um die ganze Welt, bis es in riesigen Müllstrudeln zirkuliert oder irgendwann an die Küsten gespült wird oder auf den Grund des Meeres sinkt. Mindestens fünf Müllstrudel gibt es inzwischen weltweit. Der größte von ihnen ist der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik: MIndestens so groß wie Mitteleuropa! Und jetzt erinnert euch nochmal: Nur ein Bruchteil des Plastikmülls treibt auf der Oberfläche. Der Großteil des Plastiks ist unter Wasser und garnicht zu sehen.

Das andere Problem beim Müll-Einsammeln: Die Plastikteilchen sind einfach zu klein. Mikroplastik wird im Meer von Kleinorganismen aufgenommen, die wiederum werden von Fischen gefressen. Am Ende landet also alles wieder auf unserem Teller und in unseren Bäuchen. Wir essen also selbst unseren Plastikmüll! Grundsätzlich giftig ist das nicht, allerdings lagern sich an dem Plastik Umweltgifte aus den Gewässern an: Pestizide oder Schwermetalle, zum Beispiel. Einmal den Lachs mit Blei und Pflanzengift, bitte!

 

Dabei ist es so einfach, Plastik im Alltag zu vermeiden:

  • Stoffbeutel statt Plastiktüte zum Einkaufen
  • Flasche in der Tasche: Trinkflasche wiederverwenden, statt immer eine neue Plastiflasche zu kaufen.
  • Plastik abschminken: Kosmetika auf Inhaltsstoffe checken und Produkte mit Mikroplastik vermeiden. Eine Liste findet ihr hier.
  • Bleiben statt gehen: Den Kafffee lieber in Ruhe oder aus dem Thermobecher trinken, statt „to go“.

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