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#NICHTWURST

Wer is(s)t vegetarisch?

We-like Wiesel, 9 Jahre

#wunderwiesel #wassertrinker #weltenbummler

Vegetarische und vegane Ernährung ist mehr als angesagt: Mittlerweile hat sich ein riesiger Markt rings um die fleischlose Ernährung und die Lebensweise ohne tierische Produkte gebildet. Fast jeder zwanzigste Deutsche isst laut Robert Koch-Institut überwiegend vegetarisch. Andere Studien sagen sogar, dass zehn Prozent der Deutschen mittlerweile Vegetarier oder Veganer sind – alles andere als eine Minderheit also. Doch der Verzicht auf Fleisch und andere Tierprodukte ist alles andere als eine neue Erscheinung – lediglich die Personenkreise und ihre Gründe für ihren Ernährungsstil haben sich geändert.

Was is(s)t das eigentlich?

Ganz simpel formuliert, sind Vegetarier Menschen, die kein Fleisch essen – so weit, so einfach. Leute, die kein Fleisch essen, aber Fisch, sind sogenannte Pescarier. Vegetarier, die ab und zu doch mal etwas Fleisch essen, werden außerdem als Flexitarier bezeichnet – Teilzeit-Vegetarier also. Zwischen diesen Varianten gibt es natürlich auch noch viele Mischformen. Veganer hingegen gehen noch einen Schritt weiter: Sie essen generell keine tierischen Produkte – kein Fleisch, kein Fisch, kein Käse, keine Milch, keine Butter, keine Eier, kein Honig und manche verzichten sogar auf Kleidung aus Wolle und Leder. Noch krasser geht es bei den Fruktanern zu: Sie essen lediglich Früchte, Nüsse und Samen.

Wer is(s)t das eigentlich?

Laut Robert Koch-Institut essen mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer kein Fleisch. Insbesondere in der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren verzichten viele Deutsche auf Fleisch – doppelt so viele wie im Durchschnitt. Außerdem wurde herausgefunden, dass auch der Bildungsstand etwas mit der Ernährung zu tun hat: Je höher der Bildungsgrad, desto höher die Anzahl der Vegetarier. Generell leben in Großstädten auch mehr Vegetarier und Leute, die viel Sport treiben, verzichten auch öfter auf Fleisch, als Stubenhocker.

Warum is(s)t das eigentlich so?

Heute leben viele Menschen aus verschiedensten ethischen und moralischen Gründen vegetarisch oder vegan: Respekt vor Lebewesen, Tierschutz, Ablehnung von Massentierhaltung, Umweltschutz, Klimaschutz, Schonung von Ressourcen, Verringerung des Welthungers und die eigene Gesundheit sind nur einige. Auch Religion spielt bei vielen eine Rolle.

Seit wann is(s)t das so?

Bereits im antiken Rom und Griechenland – also vor mehr als 2.600 Jahren – gab es viele Menschen, die auf Fleisch als Nahrungsmittel verzichtet haben. Zu dieser Zeit wurde in manchen Regionen daran geglaubt, dass die Seelen wandern und alles Lebende miteinander verbinden würden. So stellte bereits Pythagoras Regeln für eine vegetarische Lebenshaltung auf und verargumentierte diese unter anderem auch mit dem Gerechtigkeitsempfinden gegenüber Tieren und mit medizinischen Gründen. Christen lebten teilweise in Askese und verzichteten dabei auf Fleisch. In der vergangen Jahrhunderten vermischten sich die verschiedenen Ansichten und Argumente aus antiker Philosophie und religiösen Regeln. In England gründeten sich im 19. Jahrhundert die ersten Vegetarier-Clubs – zu dieser Zeit entwickelte sich auch erst der Begriff „vegetarisch“. Heute sind die Tierrechtsbewegung und der Veganismus die jüngsten Strömungen rund um tierische Nahrungsmittel. Wir halten also fest: Vegetarismus ist alles andere als eine neue Modeerscheinung.

Wie is(s)t das eigentlich?

Viele Wissenschaftler im 20. Jahrhundert nahmen zunächst an, dass es Vegetariern und Veganern öfter an Nährstoffen mangelt. Besonders bei einer veganen Ernährung ist es schwieriger, bestimmte Nährstoffe ausreichend aufzunehmen – zum Beispiel Vitamin B12, welches wichtig für das Nervensystem ist und auch bei der Zellteilung und Blutbildung gebraucht wird. In jüngster Vergangenheit wurde aber herausgefunden, dass Nicht-Vegetarier etwa genau so häufig an dem Mangel dieser bestimmten Nährstoffe leiden. Insgesamt ist die Ernährung von Vegetariern und Veganern sogar besser. Trotzdem sollten vor allem Veganer auf ihren Vitamin B12-Haushalt achten und ihn unter Umständen mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen.

Fleischatlas S.10ff + iss was S. 15
https://www.boell.de/sites/default/files/fleischatlas_1_1.pdf
https://www.boell.de/sites/default/files/20161117_isswas_tiere_fleisch_und_ich.pdf
http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_2016_02_ernaehrung1a.pdf;jsessionid=6D451F8E1FC5F815BB5CB2D0454DB42B.2_cid363?__blob=publicationFile

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