Quelle: Fred Dott – bearbeitet durch jungagiert e.V.
#MEERRETTICH

"NEHMT EUCH ZEIT ZUM GENIESSEN!"

Quelle: jungagiert e.V.

Isabel, 31 years

#meereschützen #weltretten #lebenlassen

Das meiste Plastik nutzen wir, wenn es schnell gehen soll. Wir hetzen zur Schule, zur Uni, zum Job und danach geht’s auch gleich weiter, um Freunde zu treffen. Lisa Marie Otte arbeitet bei Greenpeace und wir haben sie gefragt, wie ein Verzicht auf Plastik ihr Leben verändert hat.

Du arbeitest bei Greenpeace an der Meereskampagne mit. Bist du während deines Jobs schon einmal auf etwas gestoßen, das dich so richtig umgehauen hat?

Mehr als einmal. Bei meiner aktuellen Arbeit zum Thema Plastikmüll hat mich besonders schockiert worin sich Plastik überall versteckt. Dass das samtig-angenehme Gefühl, das Honig-Milch-Duschgel auf deiner Haut hinterlässt zum Beispiel in Wirklichkeit nicht von Honig oder Milch stammt, sondern flüssigem Plastik geschuldet ist. Die Vorstellung sich freiwillig Plastik ins Gesicht und auf den ganzen Körper zu schmieren ist doch irgendwie eklig. Genau wie die Vorstellung auf einem Stück Plastik herumzukauen – denn letztendlich ist ein Kaugummi genau das.

Hat diese Erkenntnis dein Verhalten im Alltag verändert?

Auf jeden Fall. Ich kaufe jetzt viel bewusster ein. Zum Beispiel achte ich darauf höherwertige Produkte zu kaufen, die lange halten. Außerdem verzichte ich aktiv auf Plastik. Ich habe sogar versucht einen Monat lang komplett plastikfrei zu leben.

Das hört sich nach einer ordentlichen Herausforderung an. Wieviel Aufwand hat die Plastikfreiheit für dich bedeutet?

Quelle: Lisa Marie Otte/ InstagramMir persönlich hat es großen Spaß bereitet Plastik aus meinem Leben zu verbannen. Ich hab es weniger als Aufwand wahrgenommen, sondern vielmehr als Möglichkeit neue Dinge auszuprobieren. Ich habe gelernt verschiedene Kosmetik- und Reinigungsprodukte selbst herzustellen, habe meine Wohnung umgestaltet und ganz neue Einkaufsmöglichkeiten für mich entdeckt. Ein schöner Nebeneffekt war außerdem, dass ich einiges an Geld sparen konnte. Wenn ich mir überlege, wieviel Geld ich vorher für Kosmetika ausgegeben habe…und jetzt nutze ich zum Beispiel den Allrounder Kokosfett für alles: als Bodylotion, zur Gesichtspflege und als Make-Up-Entferner.

Und wirken diese selbstgemachten Kosmetika und Putzmittel tatsächlich? Bei manch einem wie zum Beispiel Deo habe ich ja so meine Zweifel…

Mit meinem Deo bin ich eigentlich wirklich sehr zufrieden. Als Putzmittel haben sich Essig und Natron für mich als wahre Wundermittel entpuppt. Die Zugabe von Lavendel oder Zitrone lässt die Reinigungsmittel nicht nur besser riechen, sondern erhöht außerdem ihre antibakterielle und kalklösende Wirkung.

Quelle: Lisa Marie Otte/ Instagram

Was ich nach verschiedenen Selbstproduktionsversuchen vielleicht doch wieder lieber kaufen werde ist Zahnpasta. Meine schmeckt wahnsinnig salzig. Total begeistert hat mich das Kokosfett zur Gesichtspflege: Hautunreinheiten, mit denen ich früher zu kämpfen hatte, sind jetzt vollständig verschwunden.

Trotz allem ist ein plastikfreies Leben für uns Normalos wahrscheinlich schwer umsetzbar, oder?

Es muss ja nicht immer gleich 100 Prozent plastikfrei sein. Und einige Plastik-Spar-Tricks lassen sich ohne großer Mühe in den Alltag integrieren: Tasche statt Plastiktüte, Wasser direkt aus dem Hahn oder in Glas- statt Plastikflaschen, Kaffee aus dem Thermobecher statt „Coffee to go“; solche Kleinigkeiten können schon einen gewaltigen Unterschied ausmachen.

Gibt es noch etwas, das du den Lesern gerne mit auf den Weg geben würdest?

Ich denke, dass viel Plastikmüll dadurch entsteht, dass unser Leben immer mehr zu einem Wettlauf wird. Hier ein „Coffee-to-go“, da schnell einen Döner zum Mitnehmen – Augenblicke des Innehaltens und Genießens sind oft selten. Dabei schmeckt der Kaffee im Lieblingscafé mit Freunden doch viel besser als zwischen Tür und Angel im Wegwerf-Becher. Und auch ein gemeinsamer Besuch auf dem Wochenmarkt kann richtig lustig sein und spart gleichzeitig jede Menge Verpackungsmüll. Darum hätte ich wirklich einen Rat: Nehmt euch doch mal wieder mehr Zeit zum Genießen!

Über Lisa Maria Otte:

Lisa Maria Otte (33) ist seit zwei Jahren Campaignerin bei Greenpeace. Zuvor studierte sie Umweltwissenschaften und war jahrelang ehrenamtlich aktiv. Derzeit kämpft sie in der Meereskampagne gegen die Vermüllung der Meere. Auf ihrem Instagram-Account verrät sie Tipps und Tricks für ein plastikfreies Leben.

Quelle: a_g_owen / Fotolia.com – bearbeitet durch jungagiert e.V.
#MEERRETTICH

SO GEHT UNSER PLASTIK BADEN

We-like Wiesel, 10 years

#wunderwiesel #wassertrinker #weltenbummler

Es ist ein gutes Gefühl, mit dem eigenen Stoffbeutel einkaufen zu gehen und Kaffee to go zu vermeiden. Aber warum das Ganze? Das Meer ist weit weg und die Tüten und Plastikdeckel auf dem Ozean können uns doch eigentlich egal sein, oder nicht? Die Masterfrage:

Wie kommt das Plastik überhaupt ins Meer und was hat das mit uns zu tun?

Nun, es gibt nicht nur eine Quelle des Bösen, sondern verschiedene. Zum einen sorgen Schiffe dafür, dass unsere Meere verschmutzt werden, indem der an Bord produzierte Müll auf See entsorgt wird oder weil die Boote ihre Ladungen und Container verlieren. Häufig passiert das bei Unwettern oder Schiffsunglücken. Mit der Schifffahrt geht auch der Fischfang einher, bei dem Netze und andere Utensilien mal mehr mal weniger absichtlich im Meer entsorgt werden. Dadurch schwimmen im Wasser häufig Geisternetze umher, in denen sich Meerestiere verfangen. Allerdings: Nur 20 Prozent des Plastikmülls stammen von Schiffen. Der weitaus größere Teil (80 Prozent) sind Plastik-Abfälle von Land.

Über Flüsse oder von den Küsten gelangt Plastik ins Meer. Aber auch unser Abwasser spült Plastik in die offene See. Moment: Wird Abwassser nicht gefiltert? Doch, aber das sogenannte Mikroplastik ist so klein, dass die Filter es nicht stoppen können. Es gelangt einfach mit dem Abwasser ins Meer. Mikroplastik sind winzige Plastikteilchen, die in unseren Kosmetikprodukten wie Zahnpasta, Peeling und Duschgel enthalten sind. Von Greenpeace gibt es eine kleine Checkliste, die ihr euch in den Geldbeutel stecken könnt. So habt ihr sie beim Einkaufen immer mit dabei und könnt nachprüfen, wo überall Mikroplastik lauert.

Von Kleidung, die aus Plastik besteht, lösen sich mit der Zeit ebenfalls viele Plastikpartikel. Vor allem bei Fleece. Bei einem Waschgang gelangen rund 2000 winzige Plastikfasern ins Abwasser. Auch Trinkhalme, Plastiklöffel oder -tüten zerfallen früher oder später übrigens zu Mikroplastik. Plastik verrottet nämlich nicht, es zerbröselt mit der Zeit bloß in immer kleinere Teile. Und das macht die Sache nicht besser, sondern eher schlimmer.

 

Aber was ist jetzt so schädlich daran? Kann man den Müll nicht einfach einsammeln?

So gut die Lösung auch klingt, so einfach ist es leider nicht. Einereits kann man den Müll nicht einfach von der Wasseroberfläche absammeln, da er mit der Zeit auf den Meeresgrund hinunter sinkt – nur 30 Prozent des Plastikmülls treiben nämlich auf dem Wasser. Andererseits sind Teile des Plastiks sogar in arktischem Eis eingeschmolzen oder eingewachsen in Korallenriffs. Strömungen in den Ozeanen tragen das Plastik um die ganze Welt, bis es in riesigen Müllstrudeln zirkuliert oder irgendwann an die Küsten gespült wird oder auf den Grund des Meeres sinkt. Mindestens fünf Müllstrudel gibt es inzwischen weltweit. Der größte von ihnen ist der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik: MIndestens so groß wie Mitteleuropa! Und jetzt erinnert euch nochmal: Nur ein Bruchteil des Plastikmülls treibt auf der Oberfläche. Der Großteil des Plastiks ist unter Wasser und garnicht zu sehen.

Das andere Problem beim Müll-Einsammeln: Die Plastikteilchen sind einfach zu klein. Mikroplastik wird im Meer von Kleinorganismen aufgenommen, die wiederum werden von Fischen gefressen. Am Ende landet also alles wieder auf unserem Teller und in unseren Bäuchen. Wir essen also selbst unseren Plastikmüll! Grundsätzlich giftig ist das nicht, allerdings lagern sich an dem Plastik Umweltgifte aus den Gewässern an: Pestizide oder Schwermetalle, zum Beispiel. Einmal den Lachs mit Blei und Pflanzengift, bitte!

 

Dabei ist es so einfach, Plastik im Alltag zu vermeiden:

  • Stoffbeutel statt Plastiktüte zum Einkaufen
  • Flasche in der Tasche: Trinkflasche wiederverwenden, statt immer eine neue Plastiflasche zu kaufen.
  • Plastik abschminken: Kosmetika auf Inhaltsstoffe checken und Produkte mit Mikroplastik vermeiden. Eine Liste findet ihr hier.
  • Bleiben statt gehen: Den Kafffee lieber in Ruhe oder aus dem Thermobecher trinken, statt „to go“.
Quelle: Greenpeace, Janis Westphal
#MEERRETTICH

AUF EINER WELLENLÄNGE

We-like Wiesel, 10 years

#wunderwiesel #wassertrinker #weltenbummler

Wir mögen Nachdenker, Weltverbesserer und Wellemacher! Deshalb passt es auch wunderbar, dass die Umweltschutzorganisation Greenpeace Partner für den ersten Themenschwerpunkt auf unserem „we like“-Blog ist. Mit der Kampagne „#meerrettich – gemeinsam gegen Plastikmüll“ wollen wir mit euch ein deutliches Signal gegen Plastikmüll im Meer abgeben. Unterstützt uns indem ihr unser Video und unsere Beiträge teilt. Oder postet eigene Beiträge unter #meerrettich – so seid ihr auch bei der Verlosung unserer  Preise mit dabei.

Quelle: GreenpeaceMacht mit uns  auf ein Thema aufmerksam, zu dem Greenpeace seit seiner Gründung in den 70er Jahren arbeitet: den Schutz der Meere. Greenpeace kämpft international und mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz dieser Lebensgrundlage. Die Organisation setzt sich aber beispielsweise auch für einen schnellen Ausstieg aus der Kohle oder eine nachhaltige Landwirtschaft ein. In Deutschland hat Greenpeace inzwischen mehr als eine halbe Million Fördermitglieder.

Den aktiven Schutz unserer Umwelt wollen wir mit unserem „we like“-Blog und als jungagiert e.V. unterstützen. Jungagiert e.V. ist ein junger und gemeinnütziger Verein mit Sitz in Dresden, der sich vor allem dafür einsetzt, Jugendliche und junge Erwachsene für bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliche Themen zu begeistern.

Der Blog ist unser erstes Projekt, bei dem wir gemeinsam mit Bloggern, Youtubern und Kooperationspartnern regelmäßig auf ein aktuelles Schwerpunktthema aufmerksam machen. Die Ideen für die Beiträge auf dem Videoblog und für das Musikvideo sind an einem Workshop-Wochenende zusammen mit unseren Bloggerinnen und Bloggern von jungagiert e.V. und mit Greenpeace entstanden. Beim Durchforsten von Online-Inhalten, gedruckten Publikationen, Social Media Posts und Videos war schnell klar: Wir sind auf einer Wellenlänge! Und das habt ihr jetzt davon: Geschenketipps, Plastikbeichten, Erfahrungsberichte, beeindruckende Damen und Herren und ein paar verrückte Ideen zum Thema #meerrettich.

Ihr wollt mehr erfahren über Greenpeace? Ab dafür!

Quelle: Arpad Nagy-Bagoly / Fotolia.com– bearbeitet durch jungagiert e.V.
#MEERRETTICH

10 MAL MEER WISSEN

Quelle: jungagiert e.V.

Leo, 32 years

#küstenkind #eisverkäufer #algenfan

Schonmal mithilfe eines Trinkhalms ein interessantes Gespräch gestartet? Fakten über Plastikmüll im Meer können super Eisbrecher sein, das haben wir während unserer Arbeit an #meerettich selbst gemerkt. Oder wusstet ihr, wie lange Plastik braucht, um zu verrotten? Leo liefert euch zehn Gesprächseinstiege:

1. „Glaubst du an Geister?“

Das erste, was ihr über Meeresverschmutzung wissen solltet: Drei Viertel des Mülls in den Meeren besteht aus Plastik – in allen möglichen Größen. So gibt es zum Beispiel winzig kleines Mikroplastik. Mikroplastik entsteht entweder primär, das heißt, es wird bereits in kleiner Größe hergestellt (wie etwa Mikrokügelchen in Kosmetikprodukten, sog. Microbeads) oder sekundär, wenn sich Makroplastik durch die Einwirkung von Wind, Wellen und UV-Licht in winzig kleine Partikel zersetzt (wie etwa Bruchstücke von Plastikflaschen). In einigen Fällen ist Mikroplastik zu klein für unsere Kläranlagen und gelangt so ins Meer. Aber im Meer treiben auch kilometerlange Fischernetze, die nun „Geisternetze“ sind. Das heißt, sie sind verlorengegangen oder wurden absichtlich im Wasser entsorgt.

 

 

2. „Magst du Strudel?“

Meeresströmungen transportieren Plastikmüll durch die Weltmeere; er sammelt sich vor allem in sogenannten Meeresstrudeln beziehungsweise. Meereswirbeln an. Der „Great Pacific Garbage Patch“ ist der bekannteste und größte von ihnen. Er hat die Größe von Mitteleuropa.
Insgesamt gibt es mindestens fünf solche „Müllstrudel“. In diesen natürlichen Strömungskreisen nördlich und südlich des Äquators ist die Konzentration von Plastikteilchen am höchsten; deshalb werden sie auch „Müllstrudel“ genannt. Solche Strudel gibt es im Nord-Pazifik, Süd-Pazifik, Nord-Atlantik, Süd-Atlantik und Süd-Indik. Aber Vorsicht! Gern wird auch von Müllinseln, Müllbergen, Müllflecken oder Müllteppichen gesprochen – das ist sachlich nicht richtig!

3. „Plastik ist ein Meister im Verstecken!“

Der Müll schwimmt meist ein paar Meter unter der Wasseroberfläche. Auch deshalb wurde der umher wabernde Müll zwischen Hawaii und Kalifornien erst 1997 entdeckt.

4. „Was Astronauten wohl sehen, wenn Sie auf die Erde blicken?“

Die Müllstrudel sind sogar vom Weltraum aus zu erkennen.  Doch der Müll an der Wasseroberfläche ist nur die Spitze des Eisbergs: Mehr als 70 Prozent des Mülls sinkt nämlich auf den Meeresgrund.

5. „Forscher haben eine neue Gesteinsart entdeckt!“

Erst vor zwei Jahren haben Forscher auf Hawaii das sogenannte „Plastiglomerat“ entdeckt. Diese Gesteinsart besteht aus einer Schmelze aus Lava, Sand – und vor allem Plastikresten. Sie entsteht, wenn Plastik in Lagerfeuern am Strand schmilzt oder mit Lava in Kontakt kommt. Und auf dem Meeresgrund kann das neue Gestein sehr, sehr lange erhalten bleiben. Deshalb könne es, so die Forscher, späteren Generationen als eine Art geologisches Zeugnis für das Zeitalter der Menschen dienen. Müllreste im Ozean – keine besonders schicke Art sich zu verewigen, oder?

6. „Weißt du, wo die größte Müllkippe der Welt liegt?“

Leider hat die Verschmutzung der Ozeane seit dieser Entdeckung nicht aufgehört. Nach wie vor landen weltweit jährlich circa 5 bis 13 Millionen Tonnen an Land produziertem Müll in den Meeren. Das entspricht mindestens etwa 300.000 Lastwagenladungen. Das Meer ist damit die größte Müllkippe der Welt. Nach wie vor ist unklar, wie viel Plastikmüll tatsächlich in unseren Ozeanen schwimmt. Die Mengen können nur grob geschätzt werden. Laut Umweltbundesamt befinden sich 100 bis 140 Millionen Tonnen Plastik im Meer!

7. „Was denkst du, wie lange Plastik braucht, um zu verrotten?“

Plastik verrottet nicht! Es zerfällt zu Mikroplastik: Weit über 450 Jahre kann Plastikmüll im Meer herumtreiben. Irgendwann ist es so klein, dass wir es nicht mehr sehen können. In der Zeit lagern sich giftige Stoffe an dem Plastik an. Das verschlucken unter anderem die Fische – und die landen dann auf unseren Tellern. Lecker.

8. „Wusstest du, dass Delfine oft verhungern, obwohl sie den Bauch voll haben?“

Doch der Mensch sollte sich zuletzt bemitleiden: Mehr als 663 Tierarten sind von Meeresmüll betroffen. Im Jahr sterben weltweit eine Million Vögel und 100.000 Meeressäuger daran. So verheddern sich die Tiere im Plastikmüll oder verwechseln Plastikteile mit Nahrung. Deshalb verhungern viele Meerestiere mit dem Magen voller Plastik.

9. „Findest du es gut, dass Deutschland Europameister ist?“

„Aber was kann denn ich für die Verschmutzung der Ozeane? Daran ist doch die Industrie Schuld“, wird vielleicht mancher von euch sagen. Doch jeder kann sein Konsumverhalten einschränken und einfach weniger Plastik verwenden. Oder braucht ihr tatsächlich 76 Plastiktüten im Jahr? So viel verbraucht nach Angaben des Umweltbundesamts nämlich ein Deutscher im Durchschnitt und damit ist Deutschland in Europa an der Spitze. Laut EU soll der Verbrauch bis 2025 nur noch 40 Beutel betragen.

 

Quelle: daizuoxin / Fotolia.com – bearbeitet durch jungagiert e.V.

10. „Das geht doch runter wie Öl, oder?“

Die Liste der Umweltsünden am Meer ist noch lange nicht zu Ende. Hier kommt noch ein letzter Fakt zum Thema Ölförderung: Öl wird gefördert, weil wir daraus unter anderem unser Plastik herstellen. Allein in die Nordsee gelangen jährlich 200.000 Tonnen Öl. Das kommt von Bohrinseln, verunglückten Tankern, natürlichen Quellen und durch die illegale Abgabe von Altöl. Weltweit kommen jährlich etwa drei Millionen Tonnen Öl in die Meere. Darunter leiden vor allem Vögel. Sie frieren an öligen Stellen und vergiften sich selbst, beim Versuch sich zu reinigen.

Quelle: Patryk Kosmider / Fotolia.com – bearbeitet durch Minax Intermedia GmbH & Co. KG
#ONLIFE

10 FAKTEN ÜBER SELFIES

Quelle: jungagiert e.V.

Gustav, 32 years

#fahrradfahrer #tofudresseur #röstzwiebelkoch

Selfies sind ein verdammtes Massenphänomen: Nackte Tatsachen, clevere Selbstportraits, brutale Pannen.

Das erste Selfie

„First light picture ever taken. 1839“, schreibt Hobbychemiker Robert Cornelius stolz auf die Rückseite seines Selfies. Eine Minute hat er an seiner riesigen Kamera herumgeschraubt, dann ist er vor die Linse gehüpft. Sein verwegener Blick lässt vermuten: Mit diesem Selfie wird er eine ganz große Ära der Fotografie beginnen. Wer konnte ahnen, dass er 170 Jahre später so viele Nachahmer finden würde!

Das windigste Selfie

Üüüüber den Wolkeeeen … kann bestimmt nicht jeder so ein lässiges Selfie machen wie dieser Pilot. Wer das Flugzeug gerade steuert ist hier wohl zweitrangig. Hauptsache, die Frisur sitzt und die Zähne sind geputzt. Das Foto wurde tausendfach begutachtet – und hat zum Glück noch keinen Nachahmer gefunden.

Das nasseste Selfie

Erinnert ihr euch noch an die „Ice Bucket Challenge“? Menschen auf der ganzen Welt haben sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet – um auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam zu machen. Die meisten ließen sich filmen. Tobias Rickhoff aus Dortmund installierte selbst eine wasserdichte Kamera im Eimer – und es entstand dieses eiskalte Selfie im Moment des Begossen-Werdens. Coole Idee!

Das bissigste Selfie

Hier kann aber jemand gut posieren! Nicht der Typ links, nein, der Hai entblößt hier sein Zahnfleisch und gibt dem Selfie nicht ohne Grund den Titel „My life and taking this photo are of equal importance„. Bei den Aufnahmen sind weder Mensch noch Tier zu Schaden gekommen. Das Bild wurde dafür bisher tausendfach bewundert.

Das süüüüßeste Selfie

Wer ein Foto mit diesem unheimlich süßen Tier machen möchte, muss wohl nach Australien reisen. Dort lebt das Quokka nämlich – und beschert der Region einen regelrechten „Quelfie“-Tourismus. Das Magazin Starflash hat die besten Quelfies gesammelt. Die Attraktivität dieses Beuteltiers ist zum Durchdrehen!

Das Selfie vor der schönsten Kulisse

Jetzt einmal kurz den Atem anhalten, bitte! Ist sie nicht schön, unsere Erde? Während der Mission Gemini 12 hat Raumfahrer Buzz Aldrin im November 1966 dieses faszinierende Selfie aus mehreren tausend Kilometern Höhe geschossen. Sicherlich das aufwendigste und teuerste – wobei, Moment, ach … er ist gar nicht primär für das Selfie da hochgeschossen worden?

Das Selfie mit dem… naja…

Wer kennt es nicht: Menschen stehen am Schiefen Turm von Pisa und wollen sich dagegen stützen – doch die Hand schwebt irgendwo im Nirgendwo. Ähnlich ging es wohl diesem Mann, als er seiner Geliebten den Mond vom Himmel fischen wollte. An der Treffsicherheit muss er jedenfalls noch feilen. Oder möchte er uns mit der Geste vielleicht etwas ganz, ganz anderes sagen?

Das gefährlichste Selfie

Okay, ganz gelassen scheint dieser Sportler hier nicht zu sein. Liegt vielleicht an der prallen Mittagssonne? Dass er da gerade von einer Stierherde ins Visier genommen wurde, scheint ihn weniger zu stören. Ihm schien der Moment gekommen für das optimale Erinnerungsfoto. Hoffen wir, dass er nicht von den Hörnern aufgespießt wurde – immerhin hat er uns eines der gefährlichsten Selfies geschenkt!

Das waghalsigste Selfie

Wo steht dieser junge Herr? Er wird doch wohl nicht … Was er tut, sieht spektakulär aus, ist aber reichlich dumm. Dutzende junge Menschen sind bei solchen Stunts auf der Jagd nach Likes und Klicks schon ums Leben gekommen. Nachmachen ist also strikt verboten – und das nächste Selfie wird bitte auf sicherem Boden aufgenommen. Obwohl…

Das Selfie der Zukunft

Das Selfie der Zukunft heißt vielleicht gar nicht mehr Selfie. Es trägt den süßen Namen „Dronie“ und lichtet Menschen aus der Luft ab. Endlich haben Drohnen ihre einzig wahre Bestimmung bekommen, bloß ist der Spaß ziemlich aufwendig und kostspielig. Die schönsten Dronies aus der Luft – wie dieses hier von User AerialGuy259 – findet ihr bei Dronestagram.

 

Quelle: Mikes Photos
#KLISCHEEFREI

WIE WEITER?

Blanco, 15 years

#klischeefrei #teamhund #pizzaoverload

Ein Magazin für alle Fälle: In ihrem Magazin stellt die Bundesagentur für Arbeit Mädchen Berufe aus den Bereichen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und Jungs Berufe im sozialen Bereich vor. Weil die Ausgabe ein Wendeheft ist, braucht ihr euch nicht zu entscheiden, über welche Branche ihr euch informieren wollt. Könnt ihr hier kostenlos bestellen.

Wer bald das Abi in der Tasche hat, kann sich in diesem Magazin #klischeefrei informieren. Das abi>>extra gibt Denkanstöße und liefert verschiedene Ideen zur Berufswahl. Auch ein Heft der Bundesagentur für Arbeit.

Ein großer Spaß ist übrigens der WhatsMeBot der Arbeitsagentur. Der stellt euch per Messenger ein paar Fragen und findet so heraus, welche Ausbildung zu euch passen könnte.

Habt ihr ebenfalls Tipps? Postet sie unter #klischeefrei

Quelle: coffebeanworks
#KLISCHEEFREI

TYPISCH JUNGS, TYPISCH MÄDCHEN?

Blanco, 15 years

#klischeefrei #teamhund #pizzaoverload

Am besten jede und jeder findet einen Beruf, der zu ihren und seinen individuellen Stärken, Interessen und Lebensplanung passt – unabhängig von Geschlechterklischees. Das ist klar. Nach wie vor ist es aber so, dass Jungen und junge Männer sich oft für traditionell männliche Berufe wie Kfz-Mechatroniker oder Industriemechaniker entscheiden.

TYPISCH JUNGS

Natürlich sind das interessante Berufe, aber es gibt noch so viel mehr. Ob mit Hauptschulabschluss, einer Ausbildung, dem Abi oder Studium – es gibt jede Menge Berufsfelder, in denen männliche Fachkräfte und Bezugspersonen gesucht werden und sehr erwünscht sind.

TYPISCH MÄDCHEN

Junge Frauen in Deutschland verfügen über eine besonders gute Schulbildung. Trotzdem wählt mehr als die Hälfte der Mädchen aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger naturwissenschaftlich-technischer ist darunter. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus und den Betrieben fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen qualifizierter Nachwuchs.

Quelle: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.

Quelle: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.

Um Mädchen und Jungen schon möglichst früh auch auf Berufe jenseits von Geschlechterklischees aufmerksam zu machen, gibt es den Girls’Day und Boys’Day. Ein paar Fakten zu diesem deutschlandweiten Aktionstag:

  • Seit 2011 gab es über 1,8 Mio. angebotene Plätze für Mädchen bei mehr als 130.000 Veranstaltungen.
  • Den Boys’Day gibt es seit 2011. Seitdem haben fast 225.000 Jungen an mehr als 37.700 Boys’Day-Angeboten teilgenommen.
  • Zwei von fünf Mädchen motiviert ihr Girls’Day-Platz für eine spätere Ausbildung.
  • Jeder 2. Junge hat am Boys’Day einen Beruf kennengelernt, der ihn interessiert.
  • 90 Prozent Zufriedenheit! Teilnehmende Mädchen und Jungen beurteilen den Girls’Day und Boys’Day anschließend mit sehr gut oder gut.

Quelle: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.Quelle: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.

Beim diesjährigen Girls’Day- und Boys’Day-Wettbewerb in Kooperation mit Cartoon Network können Mädchen und Jungs wieder super Preise gewinnen. Der Hauptpreis ist eine PS4! Also, beim Girls’Day oder Boys’Day mitmachen, ein Foto von sich am Arbeitsplatz machen, einen kurzen Text dazu schreiben und mit etwas Glück gewinnen! Mehr zu den Wettbewerben:

https://www.girls-day.de/Maedchen/Wettbewerb/girlsdaypower

https://www.boys-day.de/Jungen/Wettbewerb/boysdaypower

Text: Nina Reining und Jennifer Reker; Quelle: Boys’Day – Jungen-Zukunftstag | www.boys-day.de ; Girls’Day-Mädchen-Zukunftstag | www.girls-day.de

Quelle: lupo/ pixelio.de
#KLISCHEEFREI

NEUGIERIG GEWORDEN?

Blanco, 15 years

#klischeefrei #teamhund #pizzaoverload

Wir haben euch eine Literaturliste zusammengestellt – zu den Themen Frauen in Männerberufen und Männer in Frauenberufen, starken Frauen und Jungen, die mit Verlusten zu kämpfen haben.

Es geht um Genderverschwörung und welche Rolle Frauen in der Weltgeschichte spielen.

Lest euch rein in die Buchempfehlung.

 

Quelle: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.

WELTGESCHICHTE FÜR JUNGE LESERINNEN

Gerade erst wieder ist es passiert: Forscherinnen und Forscher untersuchten das Grab eines Wikinger-Kämpfers und fanden: eine Frau. Vermutlich war sie sogar die Anführerin im Heer. Wer hätte das gedacht?!

Nicht nur deswegen ist es richtig und wichtig, dass mit Kerstin Lücker und Ute Daenschel zwei Frauen die Weltgeschichte für junge Leserinnen „neu“ aufgeschrieben haben. Dieses Buch ist für junge Leserinnen – und nicht nur für diese – schon lange überfällig.

Lücker und Daenschel behandeln in ihrem Buch „Weltgeschichte für junge Leserinnen“ auf 507 Seiten vor allem Frauen: So schaffen sie Räume für Frauen, die zuvor keine große Öffentlichkeit hatten und im Schatten der Männer standen. Es geht um vergessene Heldinnen neben den allseits bekannten – die schöne Kleopatra, die grausame Lucrezia Borgia, die mutige Jeanne d’Arc. Es geht um Frauen wie eben die namenlose Wikingerin: Frauen, die Geschichte machten, die aber oft niemand kennt.

Das Buch erzählt von Sitt-al-Mulk, die in den Wirren des Streits zwischen Schiiten und Sunniten das Amt des Kalifen von Kairo übernahm. Oder von Malintzin, ohne deren Hilfe die Spanier Mexiko nicht erobert hätten. Von Wu-Zetian, die als „chinesischer Kaiser“ dazu beitrug, den Buddhismus in China zu verbreiten. Und von Ada Lovelace, die das erste Computerprogramm schrieb und damit nicht nur das digitale Zeitalter einläutete, sondern auch Fragen zur künstlichen Intelligenz stellte. Damit regen die Autorinnen vor allem zum Nachdenken an und stiften eine gute Ausgangsbasis für Diskussionen um die Rolle der Frau in der Geschichte, aber eben auch im Hier und Jetzt. Schade nur, dass einige Sachverhalte eher an der Oberfläche bleiben und einzelne Details sachlich nicht immer hundertprozentig korrekt sind: Spinning Jenny saß am Spinnrad – nicht etwa Penelope, die arbeitete am Webrahmen. Und, das sollte spätestens im Luther-Jahr klar sein, das eben dessen Ideen nicht durch Bücher verbreitet wurden, sondern Flugschriften.

Die Leserinnen – junge wie alte – werden sich freuen, den Einband und die feinen historischen Randnotizen in Himmelblau und nicht Rosarot vorzufinden.

Fazit: Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert – für die ganze Familie.

Kerstin Lücker, Ute Daenschel: Weltgeschichte für junge Leserinnen, 517 Seiten, 25 Euro, Zürich: Kein&Aber 2017, Jugendbuch ab 12 Jahren

OH, SIMONE!

Warum wir Simone de Beauvoir wieder entdecken sollten

Simone de Beauvoir: Große Denkerin des 20. Jahrhunderts, eine Ikone des Femninismus – aber warum sollten sich junge Frauen für sie interessieren!? Weil sie fantastische Romane und präzise Analysen gesellschaftlicher Entwicklungen schrieb und ihrem Partner Jean-Paul Satre an analytischer Schärfe in nichts nachstand; eine Frau, die schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts für ihre Freiheit kämpfte, emanzipiert und unabhängig.

Julia Korbik wirft einen frischen Blick auf die Frau, die Schriftstellerin, die Philosophin und die Feministin. Simone de Beauvoir schillert in Korbiks Buch in all ihren Facetten: Man erfährt, welche Themen sie interessierten, welche Bücher sie las, welche Personen ihr nahe standen, was sie inspirierte und wie ihr Alltag aussah. „Oh, Simone!“ überrascht, lädt zum Stöbern ein und zeigt: Es lohnt sich, kritisch zu denken und das zu tun, wofür man brennt!

Fazit: Hat man „Oh, Simone!“ gelesen, möchte man gleich mehr von ihr! Die Neugier und der Lesehunger ist geweckt, weiter geht es mit „Menoiren einer Tochter aus gutem Hause.“

Julia Korbik: Oh, Simone! Warum wir Simone de Beauvoir wieder entdecken sollten, 320 Seiten, 12,99 Euro,Rowohlt Taschenbuch Verlag

UNTER SPANNUNG

Eine Elektroingenieurin kämpft gegen den Widerstand

Rosie hat einen Plan. Sie will Elektroingenieurin werden. Einfacher gesagt, als getan. Sie begibt sich nach Aachen und stellt schnell fest, dass sie irgendwie DIE Einzige ist mit diesem Plan. Wo sind eigentlich die ganzen Frauen hin? Und wie kann man diese von den Männern unterscheiden? Ein elektrisierendes Abenteuer zwischen Nerds und Widerständen beginnt …

Das kommt gut an vor allem bei Studentinnen und Studenten der RWTH Aachen.

Fazit: „Tolles Buch, für jeden der in Aachen studiert hat oder studieren möchte. Mit viel Humor und Wortwitz beschreibt Rosie Fortunello, mit welchen Widrigkeiten Aachener Studentinnen (und auch Studenten) zu kämpfen haben“, schreibt ein Rezensent.

Rosie Fortunello: Unter Spannung, eine Elektroingenieurin kämpft gegen den Widerstand, 192 Seiten, 9,99 Euro, Books on Demand

DAS MÄRCHEN VON DER GENDER VERSCHWÖRUNG

Der Einsatz für eine demokratische, weltoffene und geschlechtergerechte Gesellschaft lohnt sich immer! Hier gibt es Futter gegen das Gender-Bashing …

Progressive Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung werden in den letzten Jahren verstärkt von Rechtspopulisten, fundamentalistisch-christlichen und anderen erzkonservativen Akteuren angegriffen. „Gender“ bildet dabei das zentrale Kofferwort in ihrer Rhetorik und das Gender-Bashing wird zunehmend anschlussfähig an die Mitte der Gesellschaft. Da kann man sich natürlich fragen: Was ist dran an der großen Gender-Verschwörung? … ist zum Glück alles Quatsch!

In „Das Märchen von der Gender-Verschwörung“ widmen sich die beiden Autorinnen Barbara Stiegler und Dorothee Beck häufig vorgebrachten Unterstellungen. Sie formulieren Argumente für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft und zeigen auf, warum das Märchen von der großen Gender-Verschwörung eben genau das ist: ein Märchen.

Dorothee Beck, Barbare Stiegler: Das Märchen von der Gender-Verschwörung, Argumente für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft, 45 Seiten, kostenfrei als pdf, Friedrich-Ebert-Stiftung, Forum Politik und Gesellschaft, 2017

BOY2GIRL

Matts Leben in London wird erschüttert, als seine Eltern den Cousin Sam aus den USA bei sich aufnehmen. Sam ist 13, wie Matt, aber scharfzüngig und anstrengend. Eine Mutprobe wird ihn schon ruhigstellen, denken Matt und seine Freunde: Sam soll sich in der ersten Woche als Mädchen in der Schule vorstellen. Entsetzt stellen sie fest, dass Sam die Mutprobe nicht nur annimmt, sondern sie mit Bravour zu bestehen scheint. Dann taucht auch noch sein krimineller Vater in London auf. Gut, dass Sam jetzt wenigstens weiß, wer er sein will!

Fazit: Eine erfrischende Einführung in die Verwicklungen von Geschlecht und Selbstverständnis.

Terence Blacker: Boy2Girl, 283 Seiten, ab 12 Jahren, Beltz Verlag

BOYS DON'T CRY

Männer weinen nicht. Sollten sie aber, denn sie haben allen Grund dazu: Starre Männlichkeitsbilder beherrschen noch immer die Identifikationsangebote – sei es in Erziehung, Beruf, Werbung oder Mainstream-Medien. Stark, unbesiegbar, wild und immer auf der Gewinnerspur sollen Männer sein, ob sie wollen oder nicht.

Jack Urwin hat genug davon. Es reicht ihm nicht, dass der starke Mann heute auch mal weinen oder Elternzeit nehmen darf, sondern er fragt, warum Männer überhaupt stark sein müssen. Warum messen wir Menschen noch immer an Stereotypen, wo es uns ohne doch viel besser ginge? Dieses Buch ist der Beginn einer längst überfälligen Debatte darüber, wie eine positive, moderne Männlichkeit aussehen kann und wie wir dahin gelangen können, sie zu leben.

Fazit: Teils Essay, teils persönliches Manifest, ist „Boys don’t cry“ eine witzige und scharfe Auseinandersetzung mit toxischer Maskulinität und ihren Folgen – und ein Plädoyer für einen anderen Umgang miteinander.

Jack Urwin: Boys don’t cry, Identität, Gefühl und Männlichkeit, 232 Seiten, 16,90 Euro, Edition Nautilus

Quelle: TheDigitalArtist
#KLISCHEEFREI

DIE DIGITALISIRERINNEN

Blanco, 15 years

#klischeefrei #teamhund #pizzaoverload

Linda, Susanne und Nissrin sind Digitalisiererinnen. Damit gestalten sie mit, wie wir heute und in Zukunft leben. Dabei haben die drei ganz unterschiedliche Lebensläufe, Hintergründe und Arbeitsbereiche. Die eine automatatsiert Prozesse in der Industrie, die andere entwickelt Games und die dritte lehrt in Workshops das Programmieren. Vielleicht wollt ihr ja auch Digitalisiererinnen werden. Wir stellen sie euch vor.

NISRIN AUTOMATISIERT DIE INDUSTRIE

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In der SmartFactoryOWL in Lemgo gibt es Industrie 4.0 zum Anfassen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin berät die Ingenieurin Nissrin Unternehmen in der Region zu ihren Potentialen bei der Automatisierung industrieller Prozesse. Ein Interview mit ihr könnt ihr hier lesen.

SUSANNE PROGRAMMIERT

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Mädchen schon früh für Technik zu begeistern, ist Susanne, aktuell Studentin im Fachbereich „Mensch-Technik-Interaktion“ wichtig. Am Zentrum durch Innovation (zdi) „mint4u“ der Hochschule Ruhr West (Campus Bottrop) ermöglicht sie Schülerinnen und Schülern in Workshops erste Erfolgserlebnisse im praktischen Programmieren. Das Interview mit ihr könnt ihr hier lesen.

LINDA ENTWICKELT GAMES

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Nach ihrem Master in Game Development and Research hat Linda den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt: Mit ihrem Spieleunternehmen „the Good Evil“ entwickelt die Kölnerin Games für Kinder und Jugendliche. Das Interview mit ihr könnt ihr hier lesen.

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Text: Nina Reining, Romy Stühmeier

Quelle: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
#KLISCHEEFREI

TSCHÜSS KLISCHEES!

Blanco, 15 years

#klischeefrei #teamhund #pizzaoverload

Typische Männerberufe? Ja, es gibt sie noch. Der beliebteste Ausbildungsberuf 2017 war bei Männern der Kfz-Mechatroniker. Seit Jahren führt er die Liste an. Platz zwei macht der Elektroniker und Platz drei geht an den Fachinformatiker.

Keine Frage: Das sind interessante Berufe. Aber es ist nach wie vor so, dass Männer meist Ausbildungsberufe aus dem handwerklich-technischen Bereich und Frauen aus dem Bereich Sozialwesen wählen. Ebenso werden die MINT-Studienfächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – mit Ausnahme der Biologie – typischerweise von Männern studiert. Rechts-, Sozial- und Geisteswissenschaften dagegen eher von Frauen.

MUSS DAS SO SEIN?

Es gibt zwar Untersuchungen, die zeigen, dass Frauen im Durchschnitt etwas höhere Kompetenzen im Umgang mit Sprache zeigen und Männer etwas bessere Ergebnisse im Umgang mit Zahlen erreichen − allerdings sind diese Unterschiede ziemlich gering.

Die unterschiedliche Berufswahl von Frauen und Männern erklärt das nicht. Die unterschiedlichen Neigungen innerhalb eines Geschlechts dagegen sind um ein Vielfaches größer als die zwischen Männern und Frauen.

WIESO "KLISCHEE-BERUFE"?

Eine große Rolle bei der Berufswahl spielen schon Prägungen in der Kindheit. Miguel Diaz vom Kompetenzzentrum Technik − Diversity − Chancengleichheit e.V. in Bielefeld sagt dazu: „Die Interaktion mit Jungen und Mädchen wird schon von klein auf unterschiedlich gedeutet. Es gibt geschlechtsspezifische Symboliken, die den Kindern eine bestimmte Richtung vorgeben. So findet man zum Beispiel technische Abbildungen auf Büchern und Taschen für Jungen, aber selten auf solchen für Mädchen.“ Viele solcher vermeintlichen Nebensächlichkeiten spiegeln sich dann auch in der Berufswahl wider. „Interessant ist hierbei“, so Diaz, „dass dies im internationalen Vergleich anders ist.“ In osteuropäischen Ländern nämlich ist der Anteil der Frauen in Ingenieurstudiengängen viel höher. Und in Südeuropa und den Niederlanden gibt es viel mehr männliche Grundschullehrer als in Deutschland. Bis in die 1960er-Jahre waren übrigens über die Hälfte der Lehrkräfte in Grundschulen Männer. Heute ist es nur noch jeder Zehnte.

Dass aber auch schon heute viele Männer in Berufen arbeiten, in denen es bisher noch weit mehr Frauen gibt, zeigt, dass wir Berufsklischees nicht brauchen.

SVEN IST MASKENBILDNER

Sven macht eine Ausbildung zum Maskenbildner am Stadttheater Bielefeld. Zuvor hat der 24-Jährige eine Ausbildung zum Friseur abgeschlossen und in diesem Beruf ein Jahr gearbeitet. Im Boys‘Day-Interview erzählt er von seinen Erfahrungen.

THIES IST ERZIEHER

Thies ist Erzieher. Auf seinen Realschulabschluss hat er ein Fachabitur draufgepackt. Heute arbeitet er als stellvertretender Leiter einer Kita. Im Boys‘Day-Interview erzählt er von seinen Erfahrungen.

TIM IST GRUNDSCHULLEHRER

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Tim ist Grundschullehrer. Eigentlich wäre er am liebsten Fußballprofi geworden. Aber in der Grundschule kann er Sport und Teamgeist auch ganz gut zusammenbringen.

JOHANNES IST ERGOTHERAPEUT

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Nach Abschluss seines Berufs zum Ergotherapeuten hat Johannes Pädagogik der Kindheit studiert und arbeitet heute in einer Kindertageseinrichtung.

BENJAMIN IST ERZIEHER

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Als ihm seine erste Ausbildung zu eintönig wurde, wechselte Benjamin Jäger in eine Kita und merkte: Die Arbeit mit den Kindern ist genau das Richtige. Im Interview erzählt er, was man als männlicher Erzieher braucht und warum ein gemischtes Team für alle eine Bereicherung ist.

Quelle: Eine Abschlussarbeit der Hochschule Ansbach im Studiengang Multimedia und Kommunikation von Antonia Zimmermann (betreut von Prof. Dr. Markus Paul)

MICHAEL IST KRANKENPFLEGER

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Michael ist Krankenpfleger und Teamleiter der gynäkologischen Station. Dass er dort der einzige Mann ist, macht ihm nichts aus, dafür macht ihm die Arbeit zu viel Freude.

Quelle: Eine Abschlussarbeit der Hochschule Ansbach im Studiengang Multimedia und Kommunikation von Antonia Zimmermann (betreut von Prof. Dr. Markus Paul)

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Text: Nina Reining; Quelle: Boys’Day – Jungen-Zukunftstag | www.boys-day.de

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