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#MASTERPLAN

Wie gesund sind Studierende?

Lena, 29 Jahre

#klimaschutzistgesundheitsschutz #trustinscience #trustyourself

Eine überfüllte Bibliothek, seitenweise abschreiben und auswendig lernen. Rückenschmerzen vom langen Sitzen, die Augen brennen vor lauter Bildschirmzeit. Die Schlange am Kaffeeautomaten wird immer länger und die Wartenden immer ungeduldiger. Irgendwie muss man sich schließlich wach und konzentriert halten mitten in der Prüfungsphase.

 

Alle die studieren, kennen dieses Gefühl. Wer allerdings gerade auf der Suche nach dem passenden Studienplatz ist, macht sich vermutlich noch keine Gedanken über die Herausforderungen, die das Studierendenleben so mit sich bringt. Freiheit und freie Zeiteinteilung schwebt wohl den meisten vor. Und teilweise stimmt das ja auch.

Doch genau diese Freiheit erfordert ein hohes Maß an Selbstorganisation, die viele nach der Schule erst noch lernen müssen. Auf diese Weise wird Freiheit dann schnell mal zu Druck, und Stress oder Versagensängste sind vorprogrammiert. 85% aller Studierenden behaupten, ihre Gesundheit ist ihnen wichtig, aber nur knapp die Hälfte beschreibt ihr Wohlbefinden als gut oder sehr gut. Die Gründe dafür sind vielfältig.

 

Unter die Lupe genommen

Lange hat sich die Gesundheitsforschung dazu nicht mit der Gruppe der Studierenden auseinandergesetzt, sie wurden allgemein als relativ gesund wahrgenommen.

Dabei leben sie meist mit vergleichsweise geringem Einkommen und können dadurch Probleme mit der Wohnsituation haben (Stock & Krämer, 2001). Allein die Finanzierung des Studiums – vor allem bei Studierenden, deren Eltern sie nicht unterstützen können – kann eine große Belastung sein.

Verschiedene Studien belegen, dass unter Studierenden ein erhöhtes emotionales Stresslevel und Schlafstörungen große Probleme darstellen (Schlarb et al., 2017). Auch Depressionen sind nicht selten, sie betreffen ungefähr jede*n Vierte*n. Prüfungen sind die schwerwiegendste Ursache für Stress (TK CampusKompass, 2015).

Natürlich gibt es viele Einflussfaktoren, die sich auf Stresserleben auswirken, unabhängig davon, ob eine Person studiert. Dazu zählen zum Beispiel die Unterstützung aus dem sozialen Umfeld oder der finanzielle Hintergrund der eigenen Familie (Margraf et al., 2020).

 

Wenn der Körper streikt

Neben den psychischen Herausforderungen ist bei vielen Studierenden auch die körperliche Gesundheit stark beansprucht. Circa die Hälfte hat Kopf-, mindestens ein Drittel Rückenschmerzen, etwa 10% klagen über Tinnitus (Schlarb et al., 2017; TK CampusKompass, 2015). Viele interessieren sich zwar für gesunde Ernährung und wünschen sich das auch von ihrer Mensa, jedoch kennen sich die Wenigsten damit aus, was das eigentlich bedeutet (Thees et al., 2012).

Studentinnen sind von allen Problemen weit häufiger betroffen als Studenten (Bailer et al., 2008). Nach dem CampusKompass der Techniker Krankenkasse von 2015 gilt das sowohl für Erschöpfung und Stress als auch für Kopf- und Rückenschmerzen.

Eventuell macht auch das Studienfach einen Unterschied, wobei Studierende geisteswissenschaftlicher Studiengänge sich kränker fühlen als beispielsweise Studierende der Naturwissenschaften. Das könnte allerdings auch auf den geringeren Frauenanteil zurückgeführt werden (TK CampusKompass, 2015).

 

Covid-19 hinterlässt Spuren

Während der Coronapandemie hat sich das Leben für Studierende stark verändert. Die Unis blieben geschlossen, was sich für viele neben der Lehre auch auf das restliche Leben auswirkte. Gemeinsam in die Mensa oder ins Café gehen fiel weg, jeglicher Kontakt zu Dozierenden fand über Videokonferenzen und Chats statt. Dazu kamen digitale Prüfungen und finanzielle Sorgen. Dass die Belastung dadurch gestiegen ist, erklärt sich von selbst, wie diese Studie zeigt.

Es gibt jedoch immerhin einen Lichtblick: Zumindest scheinen Studierende häufiger Sport zu treiben, als die Durchschnittsbevölkerung. Und der ist bekanntermaßen gut für die Gesundheit (TK CampusKompass, 2015). Vielleicht schaffen es Universitäten und Hochschulen in naher Zukunft, noch bessere Voraussetzungen für die Gesundheit und das Wohlbefinden zu schaffen. Wichtige Ansatzpunkte können die Gerichte in der Mensa, das Sportangebot und Veranstaltungen zur psychischen Gesundheit sein – damit kommende Prüfungsphasen vielleicht mit weniger Stress (und weniger Koffeinkonsum) bewältigt werden können.

 

 

 

 

 

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