Quelle: Pexels/Artem Beliaikin
#MASTERPLAN

Gesünder durch Achtsamkeit?

Leonie, 24 Jahre

#grüblerin #antipastiliebhaberin #naturverbunden

Atme tief ein, spüre, wie die Luft an den Nasenlöchern eintritt und sich langsam deine Bauchdecke hebt. Halte den Atem kurz an und genieße den Moment vollkommener Stille, um kurz darauf wieder mühelos auszuatmen.  

Mit Hilfe dieser kleinen Übung können Körper und Geist innerhalb weniger Minuten zur Ruhe kommen und Stressgefühle reduziert werden. Dies ist eine von unzähligen Möglichkeiten, Achtsamkeit zu praktizieren. Doch was genau steckt eigentlich hinter diesem geheimnisvollen Begriff, der heutzutage in aller Munde ist und doch so ungreifbar erscheint?

 

Auf den Spuren des Buddha…

Achtsamkeit ist eine der zentralen Lehren des Buddhismus und taucht ab dem 19. Jahrhundert als Übersetzung des palischen Wortes (alt-indische Sprache) sati auf. Es beschreibt den Zustand, sich des gegenwärtigen Moments mit allen Sinnen bewusst zu sein, ohne einzugreifen (Schmidt, 2014). Im buddhistischen Kontext zählt die Achtsamkeitspraxis in Form von Meditationen und ethischen Verhaltensnormen zum festen Bestandteil eines umfassenden spirituellen Weges.

 

…zum Gesundheitstrend der heutigen Zeit

Jede*r kennt das Gefühl eines unruhigen Geistes: Man grübelt über Ereignisse in der Vergangenheit (die hitzige Diskussion im Seminar, der sorgenfreie Urlaub vor der Pandemie oder wann man sich zuletzt bei seinen Großeltern gemeldet hat) oder sorgt sich über Zukünftiges (der Ausgang der nächsten Klausurenphase, die Termine, die noch anstehen oder wie viel Geld man diesen Monat noch ausgeben darf).

Quelle: Pexels/Cristian Rojas

Diese ständigen Gedankenreisen, die fast 50 Prozent unserer Zeit füllen (Linz et al., 2021), versperren oftmals die Sicht auf das Wesentliche, das, was jetzt im Augenblick geschieht. Kinder leben meist ganz selbstverständlich im „Jetzt“. Für Erwachsene ist das in unserer digitalisierten und hektischen Gesellschaft oftmals ein fremder Zustand geworden. Durch bewusste Achtsamkeitsübungen kann dieser Zustand jedoch wieder erfahrbar werden.

 

Achtsamkeitsübungen heute sogar von Krankenkassen anerkannt

Das westliche Verständnis der Meditationspraktiken und bestimmte Grundhaltungen fernöstlicher Lehren formte sich unter anderem durch die Entwicklung der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR = mindfulness-based stress reduction) nach Jon Kabat-Zinn im Jahre 1979 (Kabat-Zinn, 2001).

Das MBSR ist ein komplementär-medizinisches Programm, d.h. es ersetzt keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung, kann aber ergänzend eingesetzt werden. Allerdings zeigen empirische Untersuchungen, dass MBSR zur Behandlung einer Vielzahl von unterschiedlichen körperlichen und psychischen Störungen erfolgreich eingesetzt werden kann (Ruiz-Fernández et al., 2019). Die MBSR erfolgt als 8-wöchiger Kurs, der unterschiedliche Formen der Achtsamkeitsmeditation sowie Yoga beinhaltet. Als Präventionsmaßnahme wird MBSR heute von vielen Krankenkassen bezuschusst. Es scheint also ein Umdenken im Gesundheitsbereich stattzufinden: Psyche und Körper werden bei einer Behandlung zunehmend ganzheitlich  Quelle: Pexels/ Elly Fairytalebetrachtet, was den Einbezug achtsamkeitsbasierter Praktiken in der gesundheitlichen Aufklärung fördert (Heidenreich, 2006).

Die Zahl wissenschaftlicher Arbeiten zum Thema „Achtsamkeit“ entwickelte sich über die letzten Jahrzehnte rasant: Vergleichend zum Jahr 2007, in dem gerade mal 69 Artikel mit dem Titel „mindfulness“ veröffentlicht wurden, fanden sich 2017 bereits 692 Arbeiten mit diesem Themenfokus (Kabat-Zinn, 2019, S.13). Darunter gibt es mittlerweile zahlreiche empirische Befunde, welche die positiven Auswirkungen von Achtsamkeitsübungen bestätigen. Achtsamkeitsbasierte Therapien wurden dabei beispielsweise erfolgreich zur Behandlung bei Ängsten und Depression angewandt (Hofmann et al., 2010).

Quelle: Pexels/Keira Burton

Bock auf #health?

Wir sind auf TikTok!

#health #tippsundtricks #gesundundfit #fürdich

Du bist auf der Suche nach spannenden Channels, die sich rund um die Themen Achtsamkeit, Stressbewältigung, Gesundheit, Ernährung und Fitness drehen?

Dann schau unbedingt mal auf unserem @welike_health – Channel vorbei!

Ihr findet dort kleine Tipps und Tricks, perfekt für den Alltag.

Du willst lieber mitmachen statt nur zuzuschauen? Dann werde Teil unserer TikTok-Community und produzier mit uns #health – Videos! Wie? Einfach hier anmelden: https://we-like.com/tiktok-community/.

Wie werde ich achtsam? 

Achtsamkeit beginnt bei den kleinen Augenblicken des Alltags. Es ist nicht mehr und nicht weniger notwendig als die Besinnung auf das, was im Moment erlebt wird – und zwar mit allen Sinnen.

Quelle: Pexels /Gary Barnes

Beim nächsten Abwasch beispielsweise kannst du mal darauf achten, ob du den Schaum knistern hörst oder andere Geräusche wahrnimmst, wie sich deine Hände anfühlen, welche Gerüche dir in die Nase steigen oder ob du vielleicht die Farben des Regenbogens im Spülbecken entdeckst.

Natürlich können auch konkrete Achtsamkeitsübungen, wie eine Meditation, praktiziert werden. Integriert man diese beispielsweise genauso selbstverständlich in den Alltag wie das Zähneputzen, können sich bereits nach ein paar Wochen positive Effekte auf Psyche und Körper einstellen (Schmidt, 2014).

Meditation nach Jon Kabat-Zinn

„Meditation ist aktives Nicht-Tun. […] Die Meditation ist eine Art von Beschäftigung, wenn nicht gar die einzige, bei der es nicht darum geht, etwas zu erreichen oder irgendwohin zu gelangen, sondern darum, vollkommen da zu sein. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um Da-Sein.“ (Kabat-Zinn, 2001, S. 51 ff.)

Nach dem Lesen dieses Beitrags sollte klar sein, dass diese Zeilen kein umfassendes Verständnis von Achtsamkeit vermitteln. Nur durch eigene Erfahrungen in einem Prozess persönlicher Transformation kann Achtsamkeit gesehen, gehört, gespürt und greifbar werden – in den unterschiedlichsten Facetten. Die Titelfrage lässt sich dementsprechend nur individuell beantworten, wenn auch die Studienergebnisse und Erfahrungen im Gesundheitswesen in der regelmäßigen Praxis mit Achtsamkeit vielversprechende Wirkungen für den Menschen und die Gesellschaft als Ganzes in Aussicht stellen.

Das Verfassen dieses Beitrags wurde für mich zu einer persönlichen Herausforderung. Es offenbarte mir den Konflikt, der sich ergibt, sobald ein lediglich erfahrbares Thema wie das der Achtsamkeit mit einem gewissen Informationsanspruch erklärt werden möchte. Das Tolle an diesem Blogbeitrag ist, dass er keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sollte eure Neugierde an den Vorteilen eines achtsamen Lebens geweckt worden sein, könnt ihr euch beispielsweise mit den hier verwendeten Quellen weiter auseinandersetzen.

 

Du möchtest Achtsamkeit jetzt direkt üben?

…Dann probier doch mal die Bodyscan-Methode aus! Im Folgenden findet ihr eine Anleitung dazu.

Quelle: Pexels/Karolina Grabowska

Hinweis: die Übung lässt sich leichter mit einem Partner/einer Partnerin durchführen. Er/Sie sollte sich die Anleitung vor Beginn der Übung durchlesen, damit Pausen beim Lesen und das Tempo richtig eingehalten werden können. Wenn ihr die Anleitung vorgelesen bekommt, könnt ihr euch ganz auf die Bodyscan-Meditation einlassen.

  1. Leg dich bequem auf deinen Rücken. Dabei ist egal, ob auf dem Boden, dem Teppich oder dem Bett. Hauptsache, du bist ungestört. Schließe deine Augen.
  2. Nimm dir ein paar Augenblicke Zeit, und spüre die Bewegungen deiner Atmung. Richte deine Aufmerksamkeit auf die Empfindungen in deinem Körper. Wo spürst du Berührungen und Druck? An welchen Stellen liegt dein Körper auf dem Boden auf? Lass dich mit jedem Ausatmen etwas tiefer in den Boden sinken.
  3. Erinnere dich daran, worum es bei dieser Aufgabe geht. Es geht einzig und allein darum, verschiedenen Körperteilen deine Aufmerksamkeit zu schenken und dabei aufkommende Gefühle wahrzunehmen. Es muss sonst nichts passieren.
  4. Lenke nun deine Aufmerksamkeit auf deine körperlichen Empfindungen im unteren Bauchraum. Spüre mit jedem Ein- und Ausatmen, wie sich deine Bauchdecke anfühlt. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, dem nachzuspüren, während du weiter ein- und ausatmest.
  5. Nachdem du deinen Bauchraum erspürt hast, lass deine Aufmerksamkeit jetzt dein linkes Bein hinunterwandern, bis zu deinem linken Fuß und den Zehen. Schenke jedem Zeh abwechselnd deine Aufmerksamkeit, und erforsche deine Empfindungen. Vielleicht spürst du den Kontakt zwischen den Zehen, aufkommende Wärme, ein Kitzeln oder gar nichts Besonderes.
  6. Löse mit dem Ausatmen die Aufmerksamkeit von den Zehen und lass sie in deinen gesamten linken Fuß wandern. Erforsche deine Empfindungen im Fußbereich. Im Hintergrund bist du dir deines Atems bewusst.
  7. Lasse den linken Fuß jetzt mit einem tiefen Ein- und Ausatmen los. Deine Aufmerksamkeit wandert jetzt Stück für Stück nach oben. Zuerst in die Wade, dann ins Schienbein, ins Knie, immer nacheinander.
  8. Mit behutsamer und sanfter Aufmerksamkeit erspüre nun auch deine anderen Körperteile. Unten angefangen von den rechten Zehen, zum rechten Fuß, das Bein entlang nach oben, zur Hüftgegend, zum Rücken, zur Bauchgegend. Nimm dir Zeit, und erforsche, was du wahrnimmst. Weiter geht es zur Brust, in die Finger hinein, über die Hände, die Arme entlang, zu den Schultern. Weiter hoch in den Nacken, bis zum Kopf, und schließlich zum Gesicht.
  9. Wenn du Anspannung in einem Bereich spürst, atme in sie hinein, und habe mit dem Ausatmen das Gefühl, sie zu lösen.
  10. Wenn du ab und zu von deinem Körper und deinem Atem abschweifst, ist das normal und in Ordnung. Beobachte, wohin der Geist abgeschweift ist, und lenke deine Aufmerksamkeit dann wieder behutsam auf das jeweilige Körperteil.
  11. Am Ende nimm deinen Körper als Ganzes wahr. Der Atem fließt frei hinein und hinaus.
  12. Die Übung kann auch im Sitzen oder mit offenen Augen durchgeführt werden.

(In Anlehnung an Margraf, J. & Schneider, S. (Hrsg). (2009))

  • Heidenreich, T. & Michalak, J. (Hrsg.). (2006). Sonderheft »Achtsamkeit und Akzeptanz«. Psychotherapie im Dialog, 3.
  • Hofmann, S. G., Sawyer, A. T., Witt, A. A., & Oh, D. (2010). The effect of mindfulness-based therapy on anxiety and depression: A meta-analytic review. Journal of consulting and clinical psychology78(2), 169–183. https://doi.org/10.1037/a0018555
  • Kabat-Zinn, J. (2001). Gesund durch Meditation. Das große Buch der Selbstheilung. München: Barth.
  • Linz, R., Pauly, R., Smallwood, J. et al.Mind-wandering content differentially translates from lab to daily life and relates to subjective stress experience. Psychological Research 85, 649–659 (2021). https://doi.org/10.1007/s00426-019-01275-2
  • Margraf, J. & Schneider, S. (Hrsg). (2009). Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Grundlagen, Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen. Heidelberg: Springer.
  • Ruiz‐Fernández, M. D., Ortíz‐Amo, R., Ortega‐Galán, Á. M., Ibáñez‐Masero, O., Rodríguez‐Salva-dor, M. del M., & Ramos‐Pichardo, J. D. (2019). Mindfulness therapies on health professionals. International Journal of Mental Health Nursing, inm.12652. https://doi.org/10.1111/inm.12652
Quelle: www.pexels.com
#MASTERPLAN

Wie gesund sind Studierende?

Lena, 29 Jahre

#klimaschutzistgesundheitsschutz #trustinscience #trustyourself

Eine überfüllte Bibliothek, seitenweise abschreiben und auswendig lernen. Rückenschmerzen vom langen Sitzen, die Augen brennen vor lauter Bildschirmzeit. Die Schlange am Kaffeeautomaten wird immer länger und die Wartenden immer ungeduldiger. Irgendwie muss man sich schließlich wach und konzentriert halten mitten in der Prüfungsphase.

 

Alle die studieren, kennen dieses Gefühl. Wer allerdings gerade auf der Suche nach dem passenden Studienplatz ist, macht sich vermutlich noch keine Gedanken über die Herausforderungen, die das Studierendenleben so mit sich bringt. Freiheit und freie Zeiteinteilung schwebt wohl den meisten vor. Und teilweise stimmt das ja auch.

Doch genau diese Freiheit erfordert ein hohes Maß an Selbstorganisation, die viele nach der Schule erst noch lernen müssen. Auf diese Weise wird Freiheit dann schnell mal zu Druck, und Stress oder Versagensängste sind vorprogrammiert. 85% aller Studierenden behaupten, ihre Gesundheit ist ihnen wichtig, aber nur knapp die Hälfte beschreibt ihr Wohlbefinden als gut oder sehr gut. Die Gründe dafür sind vielfältig.

 

Unter die Lupe genommen

Lange hat sich die Gesundheitsforschung dazu nicht mit der Gruppe der Studierenden auseinandergesetzt, sie wurden allgemein als relativ gesund wahrgenommen.

Dabei leben sie meist mit vergleichsweise geringem Einkommen und können dadurch Probleme mit der Wohnsituation haben (Stock & Krämer, 2001). Allein die Finanzierung des Studiums – vor allem bei Studierenden, deren Eltern sie nicht unterstützen können – kann eine große Belastung sein.

Verschiedene Studien belegen, dass unter Studierenden ein erhöhtes emotionales Stresslevel und Schlafstörungen große Probleme darstellen (Schlarb et al., 2017). Auch Depressionen sind nicht selten, sie betreffen ungefähr jede*n Vierte*n. Prüfungen sind die schwerwiegendste Ursache für Stress (TK CampusKompass, 2015).

Natürlich gibt es viele Einflussfaktoren, die sich auf Stresserleben auswirken, unabhängig davon, ob eine Person studiert. Dazu zählen zum Beispiel die Unterstützung aus dem sozialen Umfeld oder der finanzielle Hintergrund der eigenen Familie (Margraf et al., 2020).

 

Wenn der Körper streikt

Neben den psychischen Herausforderungen ist bei vielen Studierenden auch die körperliche Gesundheit stark beansprucht. Circa die Hälfte hat Kopf-, mindestens ein Drittel Rückenschmerzen, etwa 10% klagen über Tinnitus (Schlarb et al., 2017; TK CampusKompass, 2015). Viele interessieren sich zwar für gesunde Ernährung und wünschen sich das auch von ihrer Mensa, jedoch kennen sich die Wenigsten damit aus, was das eigentlich bedeutet (Thees et al., 2012).

Studentinnen sind von allen Problemen weit häufiger betroffen als Studenten (Bailer et al., 2008). Nach dem CampusKompass der Techniker Krankenkasse von 2015 gilt das sowohl für Erschöpfung und Stress als auch für Kopf- und Rückenschmerzen.

Eventuell macht auch das Studienfach einen Unterschied, wobei Studierende geisteswissenschaftlicher Studiengänge sich kränker fühlen als beispielsweise Studierende der Naturwissenschaften. Das könnte allerdings auch auf den geringeren Frauenanteil zurückgeführt werden (TK CampusKompass, 2015).

 

Covid-19 hinterlässt Spuren

Während der Coronapandemie hat sich das Leben für Studierende stark verändert. Die Unis blieben geschlossen, was sich für viele neben der Lehre auch auf das restliche Leben auswirkte. Gemeinsam in die Mensa oder ins Café gehen fiel weg, jeglicher Kontakt zu Dozierenden fand über Videokonferenzen und Chats statt. Dazu kamen digitale Prüfungen und finanzielle Sorgen. Dass die Belastung dadurch gestiegen ist, erklärt sich von selbst, wie diese Studie zeigt.

Es gibt jedoch immerhin einen Lichtblick: Zumindest scheinen Studierende häufiger Sport zu treiben, als die Durchschnittsbevölkerung. Und der ist bekanntermaßen gut für die Gesundheit (TK CampusKompass, 2015). Vielleicht schaffen es Universitäten und Hochschulen in naher Zukunft, noch bessere Voraussetzungen für die Gesundheit und das Wohlbefinden zu schaffen. Wichtige Ansatzpunkte können die Gerichte in der Mensa, das Sportangebot und Veranstaltungen zur psychischen Gesundheit sein – damit kommende Prüfungsphasen vielleicht mit weniger Stress (und weniger Koffeinkonsum) bewältigt werden können.

 

 

 

 

 

Quelle: Unsplash:daniel-mingook-kim
#MASTERPLAN

Wer wir sind?

Hochschulgruppe CampusWELTEN!

Hi ?, wir sind die Hochschulgruppe CampusWELTEN der Universität Erfurt und haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Gesundheit von Studierenden mehr in den Fokus zu rücken. Das tun wir, indem wir unsere Hochschule, aber auch die Studierenden der Universität Erfurt, dabei unterstützen, die Gesundheit während des Studiums zu erhalten und zu fördern.

 

Die Idee für unsere Gruppe ist aus einem Seminar im Masterstudiengang Gesundheitskommunikation entstanden. Unser Name leitet sich von dem Begriff „Lebenswelten“ ab.

Lebenswelten sind zum Beispiel Schulen, Betriebe, Kommunen aber natürlich auch Hochschulen – und zwar so, wie sie ganz individuell und subjektiv wahrgenommen werden. Deswegen also CampusWELTEN.

Autorinnen

Quelle: CampusWelten

„Wenn jemand anfängt zu studieren, dann weiß diese Person doch, dass es stressig werden kann…“ – so oder so ähnlich lauten Aussagen, die übersetzt so viel heißen wie: „Stell dich mal nicht so an.“

Diese Mentalität war einer der Gründe, wieso Lena der Hochschulgruppe CampusWELTEN beigetreten ist. Denn selbst innerhalb der Unis scheint es genug Menschen zu geben, die psychische Probleme der Studierenden kleinreden, abstreiten oder einfach darüber hinwegsehen. „Aber diese Probleme existieren nun mal obwohl es doch selbstverständlich sein sollte, dass sich alle Studierenden an ihrer Uni wohlfühlen“, sagt sie. Dazu gehören neben Angeboten zu Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit auch Umgebungs- und Umweltfaktoren.

„Deshalb haben wir uns als Hochschulgruppe auch schon an der Klimastreikwoche beteiligt und auf die CO2-Emissionen der einzelnen Mahlzeiten aufmerksam gemacht. Denn alles, was wir der Natur antun, schlägt sich letztendlich auf unsere Gesundheit nieder. Und Veränderungen lassen sich am besten gemeinsam bewirken.“

„Ich kenne einige Student:innen, die sich durch ihr Studium gekämpft oder es sogar abgebrochen haben. Die psychische Belastung ist teilweise echt hoch.“, berichtet Katrin, die für ihr Masterstudium an die Uni Erfurt gegangen ist. Dort ist sie auf die Hochschulgruppe CampusWelten aufmerksam geworden und wusste sofort, dass sie sich dort engagieren will. „Mir war vorher nicht klar, dass so etwas wie ein studentisches Gesundheitsmanagement überhaupt existiert. Aber es ergibt ja auch Sinn. Schließlich sind Student:innen die zentralen Personen an einer Uni.“

Katrin merkt an, dass Gesundheitsförderung ganz unterschiedlich aussehen kann: Die Wissenschaft spricht an dieser Stelle von Verhältnis- und Verhaltensprävention – also von strukturellen und individuellen Maßnahmen um die Lebensqualität zu verbessern. „Wir müssen die Bedingungen auf dem Campus in den Blick nehmen. Können beispielsweise Student:innen mit Allergien und Unverträglichkeiten ohne Probleme in der Mensa essen?“ Für die individuelle Ebene spielen u.a. Sportangebote oder psychosoziale Sprechstunden eine Rolle. Auf ihren Social Media Kanälen versucht die Hochschulgruppe zusätzliche Informationen zur Verfügung zu stellen (Facebook, Instagram).
„Studieren sollte doch Spaß machen!“, findet Katrin. „Ich hoffe, wir können irgendwie dazu beitragen dieses Gefühl zu erreichen.“

„Wie oft musste ich mir als Studentin der Geisteswissenschaft den folgenden Satz anhören: ‚Ihr Studenten habt ja so ein chilliges Leben!‘“, erinnert sich Leonie an ihr Bachelorstudium zurück. Sie hatte lange das Gefühl, im Studium nicht überfordert sein zu dürfen, wodurch sich vor allem in der Prüfungsphase der ganze Druck zugespitzt hatte: „Nach den Klausuren war ich fast immer krank. Mein Körper befand sich wochenlang im Lern- und Stressmodus, sodass er sich anschließend vollständig auskurieren musste.“

 

Leonie setzt sich seitdem vor allem mit achtsamen und präventiven Methoden zum Erhalt der psychischen Gesundheit auseinander. Diese möchte sie auch anderen Studierenden über die Kommunikationskanäle der HSG näherbringen:

„Psychische und körperliche Gesundheit gehen Hand in Hand. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mögliche Probleme und Herausforderungen im Studium ganzheitlich betrachten und offen kommunizieren. Es ist okay, überfordert zu sein – du bist damit nicht allein.“

Dieses Gefühl möchte Leonie anderen Studierenden durch den CampusWELTEN-Blog vermitteln.

 

Worum es uns geht?

Ein gesundes Studium für alle!

Was für die meisten Studierenden wahrscheinlich längst ein wichtiges Thema ist, erhält langsam auch von Hochschulen immer mehr Aufmerksamkeit. Gesund bleiben im Studium ist kein Selbstläufer, denn ein Studium kann zahlreiche Herausforderungen für die eigene Gesundheit darstellen, die es zu meistern gilt:

  • Wie kann man mit dem Stress in Prüfungszeiten umgehen?
  • Wie schafft man es gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung in den eigenen Alltag integrieren?
  • Und was gibt es für Tipps und Tricks, um die Herausforderungen des Studiums zu meistern?

Wenn du wissen willst, wie gesund du studierst, kannst du dich hier testen.

Was wir hier machen?

Einen Blog zum Thema „Gesundes Studium“

Im Rahmen unserer Arbeit sind wir auf den Jungagiert e.V. aufmerksam geworden, der mit dem We-Like-Blog unterschiedlichste Themen für und mit jungen Menschen aufarbeitet. Die Leute vom Jungagiert e.V. haben sich schon vor Jahren mit dem Thema Studierendengesundheit beschäftigt und auf ihrem Blog ein Themenspezial dazu gemacht. Jetzt haben wir uns mit dem Jungagiert e.V. zusammengetan und bauen seitdem auf dem We-Like-Blog einen eigenen Bereich zum Thema Gesundheit von und für Studierende auf: #Masterplan. Dort schreiben wir regelmäßig Beiträge zu aktuellen und spannenden Themen rund um das gesunde Studium.

Für unsere Arbeit haben wir vier Themenbereiche festgelegt, die für uns beim Thema
Studierendengesundheit besonders wichtig sind (passend dazu auch
die Farben unseres Logos ?) :

 

  • Soziale Gesundheit und Spaß (gelb)
  • Psychische Gesundheit, Stressminderung und allgemeines Wohlbefinden (lila)
  • Umgebungseinflüsse und Hygiene (blau)
  • Physische Gesundheit, Ernährung und Bewegung (grün)

Du hast Fragen oder Ideen zum studentischen Gesundheitsmanagement? Du engagierst dich (vielleicht bald) in einer ähnlichen Gruppe und möchtest dich austauschen? Wir freuen uns über neue Kontakte und frischen Wind, melde dich gerne!

                                                                         

Quelle: unsplash: Nathan Dumlao
#MASTERPLAN

Home-Office statt Campus

Quelle: Smashicons

Master Mind

Herausforderungen für Studierende während der Corona-Pandemie

Was sind die Herausforderungen durch Covid-19 für Studierende an deutschen Hochschulen und warum jetzt digitalen Fähigkeiten gefragt sind.

Quelle: Daria Shevtsova von PexelsLaut Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) ist die Corona-Pandemie die größte Herausforderung für Deutschland seit dem 2. Weltkrieg. Die Einschränkungen im Kampf gegen das SARS-CoV-2 Virus betreffen auch die Hochschulen und damit natürlich auch die Studierenden: So wurde das vergangene Sommersemester 2020 schnell auf Online umgestellt und auch im aktuellen Wintersemester sieht man kaum jemanden auf dem Campus.

Eigentlich galten Studierende in der Gesellschaft lange Zeit als privilegierte und gesunde Bevölkerungsgruppe (Gusy, 2008). Neueste Studien zeigen aber, dass dieser Lebensabschnitt mit verschiedenen gesundheitlichen Belastungen und Problemen zusammenhängt (Schumann, 2019). Weißt du wie gesund du studierst? Hier kannst du dich testen und dir Tipps für ein gesünderes Studium geben lassen. Durch die Einschränkung des Hochschulbetriebs findet der Alltag von Studis nun wieder überwiegend im Home-Office statt. Da fehlt natürlich der Austausch unter Mitstudierenden und Lehrinhalte müssen digital vermittelt und gelernt werden.

Quelle: Unsplash: Steve Johnson-

Andere Themen: Ob das Pflichtpraktikum oder die Abschlussarbeiten stattfinden kann? Das kann niemand so genau vorhersehen. Auch die plötzliche Kündigung des Nebenjobs (Stichwort Finanzen) kann eine weitere Herausforderungen darstellen (Traus et al., 2020). Dass einige bei dieser Menge an Herausforderungen überfordert sind, ist nicht verwunderlich. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.

 

Online Hilfe suchen

Immerhin ein Fünftel der Studierenden berichten, dass sie schon einmal nach Informationen zum Umgang mit psychischen Belastungen gesucht haben. Das berichtet die „COVID-19 Health Literacy“ Studie. Die Befragung erfolgte in Form von einem Online-Survey, an welchem 14.895 Studierende aus 130 Hochschulen teilgenommen haben.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass Studis während der Corona-Pandemie besonders unter den digitalen Lehr- und Lernformaten, der fehlenden Planbarkeit des Studiums und den finanziellen Herausforderungen leiden. Es ist die erste Studie zum Umgang mit digitalen Informationen zum Corona-Virus bei Studierenden in Deutschland (Dadaczynski et al., 2020).

Insgesamt wurden fünf zentrale Fakten herausgehoben:

  1. Das Internet dient als wichtigste Informationsquelle zum Thema Coronavirus bei Studierenden.
  2. Die häufigsten Suchanfragen der Studierenden zum Thema Corona drehten sich um: Informationen zur Ausbreitung, Einschränkungen des Lebensalltags, aktuelle Situationseinschätzungen und Verhaltensempfehlungen zum Schutz vor dem Coronavirus
    (Tipp: Wenn du zuverlässige und aktuelle Infos zum Covid-19 Virus suchst, informiere dich am besten auf den Websites der WHO oder des RKI)
  3. Mehr als die Hälfte der Studierenden sind mit der Informationslage zufrieden. Frauen sind hier häufiger etwas weniger zufrieden, als Männer.
  4. Der Großteil der Studierenden weist eine ausreichende digitale Gesundheitskompetenz auf.
  5. Studierende mit einer hohen digitalen Gesundheitskompetenz weisen auch ein höheres psychisches Wohlbefinden auf. Jede/r fünfte Studierende hat übrigens schon einmal nach Informationen zum Umgang mit psychischen Belastungen gesucht.

(vgl. Dadaczynski et al., 2020)

 

Tipps zum gesunden Home-Studium

Hast du das Gefühl, dein Studium stresst oder überfordert dich? Tipps zum Umgang mit Krisen und schwierigen Phasen findest du hier.

Quelle: Andrea Piacquadio von Pexels

Manchmal ist es aber auch gar nicht man selbst, der oder die belastet ist. Hier findest du Hilfen zum Umgang mit dem oder gestressten MitbewohnerIn oder FreundIn.

Wenn du nach weiteren Beratungsangeboten suchst, kannst du dich bei den Beratungsangeboten von Dein-Masterplan umsehen. Hier findest du außerdem eine Übersicht von Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen vor Ort und digital.

Hier findest du eine Sammlung von Apps, die dich beim digitalen Lernen unterstützen können. Lade dir zum Beispiel die App „Mindly“ herunter, um deine Aufgaben und Termine in einer Mindmap mit Space-flair zu ordnen. So bleibst du organisiert und vergisst nichts. (Für Apple & Android)

Digitale Kompetenzen als Schlüssel

Quelle: Unsplash: hj barrazaIndem digitale Gesundheitskompetenzen gefördert werden, können Studierende im Umgang mit gesundheitsbezogenen Informationen während der Corona-Pandemie unterstützt werden. Wichtig ist auch, dass vermittelt wird, wie man daraus abgeleitete Entscheidungen treffen kann. Das Kompetenzzentrum Gesundheitsfördernde Hochschulen (KGH) hat dazu eine Blitzumfrage an mehreren Hochschulen durchgeführt, um zu ermitteln, welche Maßnahmen im Gesundheitsmanagement bereits umgesetzt wurden.

Dabei sagten fast ein Drittel der Befragten Angestellten aus dem Betrieblichen/Studentischen Gesundheitsmanagement aus, dass gesundheitsrelevante Themen stark zurückgestellt werden mussten. Grund dafür sind wohl Absagen und Verschiebungen vieler Projekte und Termine. Die Mitarbeiter*innen sehen das als große Herausforderung. Daraus folgte, dass die psychosoziale Gesundheit bei den Studierenden und Angestellten der Hochschulen seit Beginn der Pandemie stark herausgefordert wird. Die Kommunikation zwischen Studierenden und Mitarbeitern fällt außerdem oft mangelhaft und zu kurzfristig aus (Paeck & Timmann, 2020).

Wenn ihr digitale oder analoge Beratungs- und Unterstützungsangebote sucht, könnt ihr euch hier informieren.

Hier findest du Infos, Tipps und Ideen zu den Themen Bewegung, Ernährung, Lernen, Umgang mit Substanzkonsum und Entspannung.

Wir alle sind gefragt

Trotzdem liegt der stärkste Handlungsbedarf bei der psychosozialen Gesundheit der Studierenden und den Mitarbeitenden. Gesundheitsfördernde Hochschulen stehen zurzeit zwar vor vielen Herausforderungen, konnten aber bereits kreative Lösungen entwickeln.

Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig Gesundheit auch an Hochschulen ist. In der kommenden Zeit wird sich dann herausstellen, wie die Nutzung der digitalen Medien im Studienalltag weiter verbessert werden kann. Dabei sind Studierende besonders in ihrem Umgang mit digitalen Gesundheitskompetenzen gefragt.

  • Wenn du wissen willst, wie du trotz Online-Semester dein Studium rockst, kannst du das hier herausfinden.
  • Wenn du das Gefühl hast, irgendetwas in Corona-Zeiten zu verpassen, lies dir diesen Beitrag durch.
  • Wenn du Hilfe oder Antworten zu verschiedensten Themen in deinem Studium brauchst, kannst du dich auf Dein-Masterplan.de und auf We-like.com informieren.

Quellen:
Dadaczynski, K., Okan, O., Messer, M. & Rathmann, K. (2020). Digitale Gesundheitskompetenz von Studierenden in Deutschland. Ergebnisse einer bundesweiten Online – Befragung. Verfügbar unter: https://fuldok.hs-fulda.de/opus4/843. (Letzter Zugriff: 13.11.2020)

Gusy, B. (2008). Maslach Burnout Inventory – Student Survey (MBI-SS). Deutsche Übersetzung.

Paeck, T., Timmann, M. (2020). Ergebnisse der Blitzumfrage: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeit gesundheitsfördernder Hochschulen. Kompetenzzentrum gesundheitsfördernde Schulen, p. 2-9. Retrieved from: https://cdn.website-editor.net/81f6ae7b87d043afb254635ec3c45c91/files/uploaded/Broschuere-Corona_web.pdf (Letzter Zugriff: 13.11.2020)

Schumann, W. (2019). Studierende in der Krise. Immer wieder führen Stress und Versagensängste zu psychischen Belastungen im Studium. Wie können Hochschulen gegensteuern? Psychische Belastungen. Forschung & Lehre. Alles, was die Wissenschaft bewegt. Veröffentlicht am 06.02.2019. Retrieved from: https://www.forschung-und-lehre.de/management/studierende-in-der-krise-1484/ (Letzter Zugriff: 13.11.2020)

Traus, A., Höffken, K., Thomas, S., Mangold, K., Schröer, W. (2020). Stu.diCo. – Studieren digital in Zeiten von Corona. Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie Stu.diCo. Care Leaver an Hochschulen, Online Peer-Beratung. Retrieved from: https://hildok.bsz-bw.de/files/1126/Thomas_Stu.diCo.pdf (Letzter Zugriff: 13.11.2020)

 

 

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